Als Trost nach ihrem Tod

Sterbende Mutter schreibt Tochter Briefe

23.07.2015

Mit einem besonderen Projekt will die sterbenskranke Heather ihrer Tochter helfen.

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© Heather McManamy
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Bereits seit 2013 kämpft die Amerikanerin Heather McManamy gegen Brustkrebs. Ihre Krankheit ist tödlich, dennoch konzentriert sie sich darauf, ihr Leben in vollen Zügen auszukosten. Jeder Monat, jede Woche, jeder Tag, jede Stunde, jede Minute, ja, jede Sekunde ist ein Geschenk.

Die 35-jährige aus Wisconsin ist Mama eines bezaubernden kleinen Mädchens, der 4-jährigen Brianna. Anfang des Jahres überlegte sich McManamy, wie sie ihre Tochter und Ehemann trösten könnte, wenn sie ihrer Krankheit schließlich erliegt. „Es brach mir das Herz zu wissen, wie traurig mein Mann und meine Tochter sein werden, wenn ich sterbe, vor allem, weil ich da ja nicth für sie da sein kann,“ so Heather.

Also überlegte sich die junge Mutter, wie sie ihrer Familie auch nach dem Tod Unterstützung und Liebe geben könnte. Sie hatte die Idee, eine „Erinnerungs-Truhe“ für ihre geliebte Tochter zu machen. Darin sind Karten und Briefe für alle wichtigen Meilensteine in Briannas Leben: Ihr erster verlorener Milchzahn, ihre Geburtstage, ihre erste Liebe, für ihren Führerschein, für ihre Hochzeit, für ihr erstes Baby, ja, einfach für alle Lebenslagen in der Zukunft ihrer kleinen Tochter.

Auch wenn es sehr schwer war, das Projekt zu starten, jetzt ist Heather froh darüber. „Es gibt mir das Gefühl der Kontrolle über etwas, worüber wir alle keine Kontrolle haben.“ Bis jetzt hat McManamy über 40 Karten, Briefe, Videos, Hörbücher und Andenken für ihre Tochter in diese Truhe gepackt. Manche Nachrichten sind einfach nur für harte Tage: „Wenn du eine Umarmung brauchst“, „wenn du dich nicht schön fühlst“ „wenn du krank bist“…..
Eines haben alle Karten gemeinsam: Sie sagen Brianna, wie stolz ihre Mama auf sie ist und das sie schön ist und immer sie selbst sein soll.

Das Projekt macht Heather McManamy glücklich. „Viele Menschen sterben einfach und das ist es dann. Ich habe das Geschenk der Zeit, um mich darauf vorzubereiten, bekommen. Die Zeit, alles zu tun, was meiner Familie die Zeit danach erleichtern wird.“

Das heißt aber nicht, dass sie deswegen aufgegeben hat, die Krankheit zu bekämpfen. „Ich habe immer noch Hoffnung, den Krebs wirklich noch einmal zu besiegen. Auch wenn sich eine Behandlungsmethoden bereits Wirkungslos zeigten: Ich bin immer noch hier.“ Doch für den Fall der Fälle ist sie jetzt vorbereitet.

Heather sagt, dass es vollkommen Okay ist, wenn Brianna nicht alle Karten liest, oder gar überhaupt keine Karte lesen möchte. „Jeder trauert auf eine andere Art und Weise. Vielleicht ist das nicht ihre. Aber es beruhigt mich, dass etwas da ist, wenn sie Trost braucht.“

Die krebskranke Mutter hat sich entschieden ihre Geschichte zu teilen, um andere zu motivieren, vielleicht die ein oder andere Karte zu kaufen und zu schreiben, auch wenn sie nicht krank sind. „Viele Menschen in meinem Alter wissen gar nicht, wie zerbrechlich das Leben eigentlich ist. Ein Morgen ist nicht garantiert.“ Und genau deswegen sollte auch jeder seine Zeit auskosten. Und seinen Liebsten auch mal einen Brief schreiben.

 

 
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