Netrebko & Schrott

Weltstars der Oper im Rausch der Liebe

28.07.2011

Sie füllen Stadien, ihre Festspielauftritte sind Highlights. Und auch privat sind sie einfach das heißeste Paar der Opernszene. 

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Wenn das Glück, vor allem das der Liebe, sich in Form zweier Menschen manifestieren würde, es wären Anna Netrebko (39) und Erwin Schrott (38). Wohnen würde das Glück den Salzburger Festspielsommer über am schönen Fuschlsee, so wie Donna Anna und ihr Erwin das mit Sohnemann Tiago (3), „Tigi“ gerufen, tun. Und eine Stimme, nein, zwei, hätte das Glück: einfach atemberaubend. Aber man kann es auch anders formulieren: Netrebko und Schrott, sie sind unumwunden das Paar des Sommers. Sie haben den „Drive“ – auf der Bühne und im Privatleben. Bei den beiden, das strahlt jedes Bild, jede Bühnensekunde, jede Melodie aus, ist alles im Fluss.  

Gutes tun
Und weil es den beiden so gut geht, möchten sie gerne etwas zurückgeben. So wie am vergangenen Wochenende, als sie zugunsten bedürftiger Kinder im Schloss Fuschl gesungen haben. „Es war eine dieser Nächte“, so Erwin Schrott, der auf seiner Website www.themusicden.tumblr.com weltweit Fans an seinem, Annas und Tiagos Leben in Wort und Bild teilhaben lässt, „die diesem Job einen echten Sinn gegeben haben. Anna und ich haben Geld für bedürftige Kinder gesammelt, wir haben aus tiefstem Herzen Musik gemacht und die Leute haben das mit Großzügigkeit honoriert.“
Weltstars von Herzen.  Und es ist genau diese Authentizität, das „Echte“, die Aura des Herzlichen, die die beiden zu noch größeren Stars macht, als sie es auf den Opernbühnen dieser Welt ohnehin schon sind. Gemeinsam erobert das Paar mit einem Duett-Abend europaweit die Mengen (am 6. August singen sie in der Wiener Stadthalle, Infos auf: www.annanetrebko.com), getrennt sorgen sie bei den Salzburger Festspielen für unvergessliche Abende. Wobei die beiden Vorstellungen mit Netrebko in Salzburg (sie singt Tschaikowskys „Iolanta“ konzertant) schon seit Wochen ausverkauft sind. Erwin Schrott gibt den „Figaro“ in Mozarts gleichnamiger Oper und singt den „Leporello“ in „Don Giovanni“. Eine Rolle, die ihm den Titel „Adonis der Opernwelt“ einbrachte. Und eine Beschreibung, die ihn, nun ja, gar nicht so unglücklich macht. Und dazwischen versuchen sie einfach, ein unbeschwertes, normales Familienleben zu leben.


„Wir leiden unglaublich, weil wir so oft getrennt sind“, gibt der attraktive Bassbariton im Interview ehrlich zu. „Dann telefonieren wir stundenlang, sagen uns, wie sehr wir uns vermissen.“ Und Anna komplettiert: „Ein Latino und eine Russin – Sie ahnen vielleicht, dass unsere Liebe von Leidenschaft geprägt ist.“ Das Schöne daran: Sie lassen Fans und Freunde an dieser Leidenschaft, diesem Glück teilhaben. „Ich liebe es, wenn Erwin singt“, sagt Anna. Und sie zeigt ihm das gern auf der gemeinsamen Bühne. Da wird getanzt, geküsst und geherzt, dass es eine wahre Freude ist. „Wir sind „nur“ verliebt, aber das ziemlich“, erklärt Schrott die Beziehung ohne Trauschein, und weiter: „Ich bin alles – nur kein Star. Startum ist völliger Blödsinn“, seine Begründung für die natürliche Bühnenwirkung des Opernpaares in der Welt.

Pläne, Privates

Und weil Erwin Schrott einer ist, der ernst meint, was er sagt, teilt er dies via Blog regelmäßig mit und erzählt vom ganz „normalen“ Leben der Netrebko-Patchworkfamilie am Wiener Franziskanerplatz mit Söhnchen Tiago und Schrotts Tochter Iara (12) aus einer früheren Ehe. Er bloggt Bilder vom Familienleben in Wien, vom Kuscheln auf der Couch und von kurzen Tourneepausen, die Erwin, Anna und „Tigi“ für einen Familienausflug wie beispielsweise nach Étangs de Hollande, nahe Paris, nützen. „Wir haben hier – abseits des Touristenrummels – einen schönen Tag mit Fahrradfahren und Schwimmen verbracht“, teilte er am 1. 7. mit und zeigt Fotos vom gemeinsamen Abendessen. „Es gab Fisch und auch ein tolles Dessert. Ymmy!“
Wenn sich das Glück also in Form zweier Menschen manifestieren würde, es wären die weltberühmten Opernstars Anna Netrebko und Erwin Schrott, denen vor allem eines gelungen ist: Trotz allen Erfolges den Blick fürs Wesentliche nicht zu verlieren.
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