Traumhochzeiten im Trend
Wir sagen JA
16.06.2012
Traumhochzeiten im Trend. Von RTL-Star Nazan Eckes bis Markus Langes-Swarovski – in diesem Sommer läuten die Hochzeitsglocken besonders oft. Wieso immer mehr Paare auf die Ewigkeit setzen.
Wenn sich die großen Tore öffnen, die Orgel zu spielen beginnt und die Braut bedächtigen Schrittes eintritt, um mit ihrer Schönheit förmlich den Raum zu erleuchten, läuft meist selbst hart gesottenen Kitsch-Verweigerern die Gänsehaut über den Rücken. Und so kommt es, dass selbst „harte Jungs“, wie kürzlich Fußball-Star Marko Arnautovic, ein Tränchen verdrücken, wenn die Liebste im großen Weißen ganz laut und deutlich „Ja“ sagt. Ja, Hochzeiten – sei es die eigene oder sogar auch eine fremde – erwärmen unser Herz. Umso schöner, dass derzeit kaum eine Woche vergeht, in der nicht ein nationaler oder internationaler Star hochoffiziell seine Verlobung oder (wem es heimlich gelungen ist) gar schon die Vermählung bekannt gibt.
Heiraten wie ein Star. Von RTL-Moderatorin Nazan Eckes, die dieser Tage den Austro-Beau Julian Khol in Florenz ehelicht, über Top-Unternehmer Markus Langes-Swarovski, der sich am 23. Juni mit der hübschen Julia Ronacher traut, bis hin zu Palais-Coburg-Haubenkoch Silvio Nickol, der in den nächsten Wochen unter die richtige Haube kommt. Die Promi-, Halb- und Gar-nicht-Promi-Hochzeitsliste ist derzeit nahezu unendlich. Ebenso wie die Weiten der Superlativen, denen sich die Heiratswilligen hingeben, wenn es um den „schönsten Tag in ihrem Leben“ geht. Von der Stretch-Limousine beim Polterabend, über das Designerkleid um einen vierstelligen Betrag, bis hin zum güldenen Give-Away für Minimum 200 Gäste – Hochzeiten werden inszeniert wie nie zuvor.
Wirtschaftswunder. Mode- und Accessoire-Konzerne, selbst ernannte und professionelle Wedding Planner freuen sich über den Trend mindestens genauso wie die Brautpaare selbst. Und während in Zeiten wie diesen an allen Ecken und Enden vom krisenbedingten Sparen die Rede ist, scheint in der Welt der ewigen Liebe das Geld abgeschafft zu sein. „Es ist wie im Biedermeier“, analysiert der bekannte deutsche Hochzeitsplaner Frank Matthée. „Wenn die wirtschaftlichen Verhältnisse unsicher sind, steigt die Sehnsucht der Menschen nach dem Nest.“ Soziologen wiederum sehen in der sich immer rasanter ausweitenden Globalisierung einen Grund für die neue Heiratslust. Während die Menschen zwar immer mobiler und flexibler werden, steigt gleichzeitig die Sehnsucht nach dauerhaften Bindungen, die auf beruflicher und privater Ebene immer seltener werden.
Das Ergebnis einer Studie der Mainzer Soziologen Norbert Schneider und Heiko Rüger attestiert wiederum weniger hintergründige Motive für rauschende Hochzeitsfeste: 67 Prozent geben demnach an, einfach Lust auf eine große Party zu haben.
Wo bleibt die Liebe? fragt sich an dieser Stelle sicher so mancher. Dass eine Hochzeit in 99 Prozent aller Fälle mit dem ehrlichen Glauben an ein ewiges Zusammensein mit dem Partner verbunden ist, steht außer Zweifel. Daran kann auch die stetig ansteigende Anzahl an Scheidungen nichts ändern. Im Gegenteil: Experten zufolge setzt gerade diese uns erst die richtig rosarote Brille auf. Je mehr Paare sich im Umfeld trennen, desto intensiver der Wunsch, zu zeigen, dass die eigene Beziehung „in Ordnung“ und glücklich ist. Ein Phänomen, das übrigens speziell bei Scheidungskindern auftreten soll, die mit ihrer eigenen Hochzeit sich selbst und der Welt beweisen möchten: „Ich kann es besser!“
Happy End. Und so herrscht in Österreichs Standesämtern und Kirchen derzeit Hochbetrieb. Sind einmal die bis zum Exzess ausweitbaren Hochzeitsvorbereitungen als erste Zerreißprobe für das Liebesglück überstanden, kann richtig gefeiert – und das schöne Brautpaar bestaunt werden. Wir freuen uns auf die nächsten schönen Bilder, die wir Ihnen in MADONNA präsentieren dürfen.