Wo die Umwelt leidet
Der Weg eines T-Shirts
20.04.2021
Ca. ein Fünftel der gesamten Wasserverschmutzung ist auf die Produktion von Textilien zurückzuführen.
Die am häufigsten genutzte Faser, Polyester, besteht aus Erdöl, welches stark umkämpft ist und immer rarer wird. Außerdem gelangen beim Abbau von Polyester kleine Mikroplastikpartikel in das Abwasser, welche unsere Flüsse und Meere verschmutzen.
Um diese Prozesse genauer zu verstehen, betrachten wir den Weg eines einzelnen T-Shirts von der Produktionsstätte bis in den Handel und es wird schnell sichtbar werden, dass dieser Prozess die Umwelt deutlich schädigt.
Der Weg eines T-Shirts
Der Anfang der T-Shirt Produktion liegt in den USA. Dort wird auf riesigen Plantagen eine Unmenge an Baumwolle gepflanzt. Danach wird die Baumwolle geerntet, gereinigt und auf große Containerschiffe verlagert. Um aus der Baumwolle schließlich Garn zu gewinnen, wird die Baumwolle in die Türkei geschifft. Doch um ein T-Shirt herzustellen, muss aus dem Garn erst Stoff gewonnen werden. Hierfür wird das Garn in den Taiwan gebracht und dort verarbeitet. Anschließend wird der fertige Stoff nach China verschifft und unter fragwürdigen Arbeitsbedingungen und sehr geringen Löhnen zu einem T-Shirt verarbeitet. Einmal fertiggestellt wird es nach Österreich gebracht und dort im Handel zum Verkauf angeboten. Insgesamt hat unser T-Shirt also ca. 27.500 km zurückgelegt.
Doch nicht nur die Arbeitsbedingungen und die weite Reise sind erschreckend, sondern auch die Anzahl der Chemikalien und krebserregenden Stoffe, die bei diesem Prozess zum Einsatz kommen. Rund 6.500 verschiedene Chemikalien werden benötigt, viele davon sind giftig oder gar krebserregend. Außerdem werden für das Färben von einem Kg Garn 60 Liter Wasser benötigt, welches durch die eingesetzten Chemikalien stark vergiftet ist.
Umweltschonende Kleidung kaufen
Es gibt Möglichkeiten die Umwelt dennoch zu schützen, doch viele große Modeunternehmen machen es ihren Kundinnen und Kunden schwer, etwas über nachhaltige Textilproduktion zu erfahren. Der sogenannte Fashion Transparency Index ist ein Richtwert dafür, wie gut verschiedene Marken über ihre Produktionsstandards informieren. Besonders hilfreich bei der Suche von nachhaltiger Kleidung sind grüne Apps, CSR Tests und der Nachhaltigkeitsbericht des jeweiligen Herstellers.