Was Essen wir dieses Jahr?

Nachhaltige Foodtrends 2022

30.03.2022

Vorlieben beim Essen sind ständig im Wandel - so auch die neuesten Food-Trends!

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Nachhaltigkeit gewinnt schon seit Jahren immer mehr an Bedeutung - der Anstieg des Trends ist aber noch lange nicht am Ziel angekommen. Auch 2022 begleitet uns die Thematik in allen Lebensbereichen, insbesondere bei der Ernährung. Wer sich die letzten Jahre schon damit beschäftigt hat, wird einige Trends wiedererkennen, aber auch Nachhaltigkeitsexperten und -expertinnen können dieses Jahr noch etwas lernen. 

Food-Trends geben Antworten auf aktuelle Probleme im Zusammenhang mit unserer Ernährung oder unserer Nahrungsmittelproduktion, sie bieten Lösungsvorschläge an und präsentieren notwendige Alternativen. Gleichzeitig spiegeln sie auch kulturspezifische Sehnsüchte, Wünsche und Bedürfnisse wider. Und sie stehen für bestimmte Werte, bieten Anknüpfungspunkte für Identifikationsprozesse und geben somit Orientierung bei unseren täglichen Essentscheidungen.  

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New Normal

Die Corona-Pandemie hat das Leben aller auf den Kopf gestellt und auch unsere Ernährung nicht außen vor gelassen. Supermärkte setzen auf Online-Verkäufe und liefern frische Lebensmittel an die Haustür, Gaststätten fordern verbindliche Reservierungen im Voraus und Mahlzeiten in den eigenen vier Wänden gewinnen wieder an Bedeutung. Das Verhältnis zum Essen ist um einiges näher geworden: Kochen und neue Gerichte werden in die Routine eingebracht und das gemeinsame Essen mit der Familie erhält einen neuen Stellenwert. Essen wird zu einem genussvollen Akt. Neben persönlichen Änderungen verlagern sich die Trends immer mehr in Richtung Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein. Auch die Nachfrage nach qualitativen Lebensmitteln und Regionalität spielt eine wesentliche Rolle.

1. Nicht neu, aber weiterhin wichtig: Zero Waste

Der Kern dieses Trends bezieht sich nicht nur auf Recycling oder Wiederverwertung wie oft fälschlicherweise angenommen wird, sondern darauf Müll gar nicht erst entstehen zu lassen. Food Waste ist nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern hat auch negative wirtschaftliche und soziale Auswirkungen. Durch die Pandemie und den damit einhergehenden Lockdowns hat sich das Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung und Müllanhäufung bei vielen Menschen geändert. Auch Supermärkte folgen diesem Trend und setzen auf weniger Plastik und Mehrweg-Gläser wodurch mehrere tausend Tonnen CO2 eingespart werden können. Auch neu dieses Jahr ist die Kooperation von Supermärkten mit Apps wie "Too good to Go" ein weiterer Schritt gegen Lebensmittelverschwendung. Frische Lebensmittel, die zwar noch gut sind, aber tagsüber nicht verkauft wurden, werden am Ende des Tages in Überraschungssackerl günstiger angeboten. 

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2. Local Exotics

Der Wunsch nach exotischen Genüssen und kulinarischen Entdeckungen wurde in den Lockdowns immer größer, gleichzeitig gewinnt die lokale Lebensmittelproduktion immer mehr an Bedeutung. Die Lösung für dieses Dilemma scheint recht simpel: Exotische Lebensmittel werden in Österreich angebaut. Davon profitieren Gaumen und Umwelt gleichermaßen, denn lange Transportwege und die damit verbundenen CO2-Emissionen können eingespart werden. Mittlerweile gedeihen Reis und Ingwer in der Steiermark, Artischocken werden in Kärnten geerntet, Wasabi im Burgenland.

3. Real Omnivore

In letzter Zeit verschiebt sich der Fokus der Ernährung von dem persönlichen Wohlbefinden und gesundheitsbewusster Ernährung hin zu einer verantwortungsvollen Esskultur und dem Wohlergehen des Planeten. Real Omnivores bezeichnet die wahren Allesesser, sie stehen für eine ausgewogene, nachhaltige Ernährung, aber eben ohne Verzicht. Neugier und Offenheit für neues zeichnet Real Omnivores aus, auch vor Food-Tech-Innovationen wird nicht Halt gemacht. Also warum nicht neue Fleischalternativen ausprobieren in dem Zeitalter von Ethik, Fleischkonsum und Nachhaltigkeit?

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4. Vegourmets  

Auch 2022 werden vegetarische und vegane Alternativen immer beliebter, vor allem der Anteil an Flexitariern (Menschen, die Fisch- und Fleischprodukte nur recht selten zu sich nehmen) steigt in der Pandemie-Zeit. Jedoch müssen sich herkömmliche Ersatzprodukte warm anziehen, denn die Ansprüche steigen mit jeder neuen Produkterscheinung und Tiefkühl-Gemüselaibchen können in dem Wettkampf nicht mithalten. Denn auch beim Fleischersatz zählen nun nachhaltige und exotische Alternativen wie beispielsweise Burgerpatties aus verschiedenen Pilzen. 

5. E-Foods  

Vor allem Corona beschleunigte diesen neuen Trend Lebensmittel einfach online zu kaufen. Durch die Digitalisierung werden neue Strukturen geschaffen, die über den einfachen digitalen Einkauf von Essen beim Lieferservice hinausgehen und die Gastronomie, Lebensmittelproduktion, Landwirtschaft, Koch- und Essverhalten umkrempeln. 

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