Tornado in Tschechien
War er ein Warnsignal der Natur?
29.06.2021Tornados in der Nähe von Österreich sind eine Seltenheit. Werden wir in den nächsten Jahren öfter damit zu kämpfen haben?
Tornado in Tschechien
24.06.2021 – ein Tornado der Stärke F4 (ca. 350 km/h) fegt über Teile Tschechiens, ganz in der Nähe der österreichischen Grenze. Es gibt mehrere Tote und Verletzte und der Sachschaden ist enorm. Solche Wetterkatastrophen ist man eigentlich eher aus den USA gewohnt, doch warum trat der Tornado genau in Tschechien auf und läuft Europa aufgrund der Klimakrise häufiger der Gefahr, solchen Wetterereignissen ausgesetzt zu sein?
Entstehung eines Tornados
Für einen Tornado braucht es laut Meteorologen genau vier Zutaten, die in einem kurzen Zeitraum aufeinander treffen müssen. Einerseits muss es zu einem Gewitter mit Regen kommen, wobei die Wolken nicht höher als einen Kilometer über dem Boden sein dürfen. Zusätzlich muss die sich am Boden befindende feuchte Luftmasse aufsteigen und zwei Windströme aneinandergeraten, um schlussendlich die drehende Bewegung des Tornados zu vollenden. Dies passiert allerdings sehr selten.
Treten Tornados in Europa wegen der Klimakrise häufiger auf?
Bei dieser Frage gehen die Meinungen der Klimaexperten deutlich auseinander. Einerseits wird darauf hingewiesen, dass Tornados in Europa häufiger auftreten, als es viele Menschen wahrnehmen – jedoch meistens nur in den Stärken F1 oder F2 und meist nur für sehr kurze Zeit. Prinzipiell gibt es für Tornados nämlich keine „Idealregion“, in denen sie besonders gerne auftreten. Allerdings muss auch bedacht werden, dass durch die Klimakrise die Durchschnittstemperatur deutlich zunimmt und auch die Sommer immer heißer werden. Durch heißes Klima entstehen einerseits mehr extreme Gewitter und andererseits mehr feuchte Luftmassen in Bodennähe. Dennoch kann bis jetzt kein direkter Zusammenhang zwischen Klimawandel und Tornadobildung nachgewiesen werden. Diese Wetterphänomene sollten jedoch im Zusammenhang mit der Klimaveränderung weiterhin im Auge behalten werden.