Die Nationalratswahl wurde zum erwarteten Krimi. Sie endete mit einer kräftigen Watsche für die beiden Regierungsparteien. Die SPÖ ist mit 26,5 % zwar Erster - wurde aber mit minus 2,8 % abgestraft. Die ÖVP fällt mit minus 2,3 % auf 23,7 %. Beide Großparteien haben das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte.
Die FPÖ steigert sich auf 22,% und ist mit fast 4,5 % der Sieger des Wahlabends. Die Grünen dagegen enttäuschen mit 11,5 % und einem mageren Plus von nur 1,1 %. Stronach ist mit 6,0 % drin - noch sensationeller die Neos, die mit 4,6 % ebenfalls ins Parlament einziehen. Das BZÖ ist mit 3,7 % draußen.
Wie gehts weiter? VP will Große Koalition nur ohne Faymann - oder Schwarz-Blau-Stronach
Die Auswirkungen dieser Erdbeben-Wahl werden noch spannend werden. Die ÖVP hat in den letzten Minuten hinter den Kulissen angedeutet, dass sie eine Große Koalition nur ohne Kanzler Faymann fortführen will. Damit kommt es zu einem vermutlich wochenlangen Verhandlungs-Poker, weil die SPÖ umgekehrt auf Faymann nicht verzichten wird. Das bedeutet aber: Bleibt die ÖVP auf dieser Maximal-Forderung (Weiterführung der Großen Koalition nur ohne Faymann bestehen), scheitert die schwarz-rote Regierungsbildung und es kommt plötzlich zu einem Poker mit Schwarz-Blau-Stronach und einem möglichen Kanzler Spindelegger. Genau dieses Szenario hatten wir bei der Wahl bei der Wahl 1999, als ÖVP-Schüssel die Klima-SPÖ ausrutschen ließ und Schwarz-Blau startete.
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