Engpass

Alarm: Es fehlen 610 Medikamente

22.01.2023

Jetzt rächt sich, dass die Medikamenten-Produktion nach Asien ausgelagert wurde.

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Wien. Die Liste wächst erschreckend schnell. Aktuell sind in Österreich 610 Medikamente von einem akuten Lieferengpass betroffen ­(Quelle: AGES). Mitte Dezember waren es noch um 100 weniger.

10 wichtige Mittel fehlen Apotheken

  • Augmentin Antibiotikum
  • Sultanol gegen Asthma
  • Nureflex Zäpfchen/Kinder
  • Mexalen Schmerzmittel
  • Azithromycin Antibiotikum
  • Nexium Magenschutz
  • Halcion Schlafmittel
  • Parkemed Schmerzmittel
  • Novalgin Schmerzstillend
  • Ospen Antibiotikum

Die Frustration wächst, mitten in der Grippe­welle fehlen vor allem Antibiotika. Besonders viele Mittel für Kinder sind derzeit einfach nicht aufzutreiben. Besserung ist keine in Sicht: „Es ist immer das Gleiche. Wenn ein wichtiges Produkt wieder verfügbar ist, kommen zwei andere auf die Liste, die nicht verfügbar sind“, sagt Andreas Windischbauer, Präsident des Verbandes der Arzneimittelgroßhändler auf Ö1. Erst, wenn die großen Infektionswellen abflachen, wird eine Entspannung erwartet.

Infektionen. Noch sind die Krankenzahlen aber hoch. Grippe, grippale Infekte, RS-Virus und Corona sind die Ursachen. Auch wenn etwa bei der Grippe die Zahlen derzeit abflachen, haben wir noch immer mehr Infektionen als in den Vorjahren.

Apotheker fordern mehr Kompetenzen

Wirkstoff. Linderung würde – aus Sicht der Apothekerkammer – eine „Wirkstoffverschreibung“ bringen. Das würde bedeuten: Wenn ein Arzt das Medikament X mit Wirkstoff Y verschreibt, es aber aus ist, dürfte der Apotheker ein anderes Mittel mit Wirkstoff Y aussuchen. Derzeit ist das nur in Notfällen erlaubt.

Vorteil wäre, so Apothekerkammer-Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr zu ÖSTERREICH: „Es soll nicht vorkommen, dass Patienten außerhalb der Ordinationszeiten ohne ihr Medikament nach Hause gehen müssen.“

Schuld an der Misere ist, dass die Produktion der meisten Arzneien nach Asien ausgelagert wurde. Jetzt fehlen dort wichtige Bestandteile.

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