Millionen-Erbin Marlene Engelhorn startete eine Rückverteilungs-Initiative.
„Ich habe ein Vermögen und damit Macht geerbt, ohne etwas dafür getan zu haben. Und der Staat will nicht einmal Steuern dafür. Gleichzeitig kommen viele Menschen mit einem Vollzeit-Job nur schwer über die Runden – und zahlen für jeden Euro, den sie mit Arbeit verdienen, Steuern", startete Engelhorn ihre Pressekonferenz am Dienstag, in der sie ihre "Guter Rat"-Initiative vorstellt. In dieser Ungerechtigkeit sehe sie vor allem ein "Versagen der Politik, und wenn die Politik versagt, dann müssen die Bürger:innen das selbst angehen." Sie müsste ihr Vermögen eben selbst rückverteilen.
Daher stellt die österreichische Millionen-Erbin einen Betrag von 25 Millionen Euro zur Verfügung. Was mit diesem geschieht, und wie dieser rückverteilt wird, darauf hat Engelhorn keinen Einfluss. Stattdessen werden per Zufall 50 Menschen auserwählt, die als "Guter Rat" fungieren, Ideen und Konzepte entwickeln. Die wissenschaftliche Begleitung übernimmt das FORESIGHT (früher SORA) Insitut, welches von Christoph Hofinger geleitet wird.
Um die 50 Personen zu ermitteln, werden ab heute 10.000 Briefe an über 16-Jährige geschickt, die ihren Wohnort in Österreich haben, unabhängig von der Staatsbürgerschaft. „Bei den 10.000 Empfänger:innen der Einladung des Guten Rats handelt es sich um eine zufällige Stichprobe aus dem Zentralen Melderegister“, erklärte Christoph Hofinger. Es soll eine möglichst große Breite der österreichischen Bevölkerung abgebildet werden.
1.200 Euro Entschädigung pro Wochenende
Am Ende werden von den 10.000 Personen, die einen Brief erhalten haben und sich zurückgemeldet haben, 50 ausgewählt, sowie 15 Ersatzmitglieder, falls jemand ausfällt. Bei den Tagungen, die von März bis Juni in Salzburg stattfinden sollen, werden auch Kinderbetreuung und Dolmetscher, sofern nötig, angeboten. Zusätzlich gibt es für die Teilnehmer eine finanzielle Entschädigung: Pro Wochenende gibt es 1.200 Euro! "Guter Rat" ist eben teuer...
Was der Rat dann entscheidet und mit den 25 Millionen Euro macht, darauf hat Engelhorn dann keinen Einfluss mehr. "Ich habe auch kein Veto-Recht", so die gebürtige Wienerin.