Sommergespräch
Bucher: "Kellernazis sind bei der FPÖ"
09.08.2010
BZÖ-Bucher attackiert Strache - „Mindestsicherung ist falsch“
Es duftet nach süßem Gebäck im Verkaufslokal der Bäckerei Felber in Wiener-Josefstadt. Doch ORF-Lady Ingrid Thurnher ist nicht zum gemütlichen Kaffeeplausch hier – Montagvormittag wird das erste ORF-Sommergespräch aufgezeichnet. Thurnher zeigt keine Gnade, gibt BZÖ-Chef Josef Bucher bittere Pillen zu schlucken.
Der holt zwar beherzt zum Gegenschlag aus, doch das überzeugt Gastgeberin Doris Felber nicht. „Mir hat die Zustimmung von Herrn Bucher zur Mindestsicherung gefehlt“, sagt sie danach zu ÖSTERREICH (siehe unten). Dabei will der BZÖ-Chef gerade bei mittelständischen Unternehmen punkten.
- Zur BZÖ-Zukunft. Dass das bei überhaupt einer Wählergruppe gelingt bezweifelt Thurnher: „Sie sind außer in Kärnten in keinem Landtag vertreten. Ist das BZÖ gescheitert?“ Bucher patzig: „Haben Sie diese Frage damals auch den Grünen gestellt? Die haben auch mehrere Anläufe gebraucht.“
- Zu Haider-Konten: Während Bucher also optimistisch in die Zukunft blickt, wird er die Vergangenheit schwer los. Danach gefragt, was ihr spontan zum BZÖ einfällt, antwortet Felber: „Kärnten, FPÖ, Jörg Haider.“ Bucher kontert: „Ich bin wie Bundespräsident Fischer für volle Aufklärung. Aber auch darüber, für was Ex-SPÖ-Kanzler Gusenbauer 60.000 Euro Beraterhonorar von der Hypo kassiert hat. Das ist zumindest beweisbar.“
- Zu FPÖ & Kellernazis: Eine Zusammenarbeit mit der FPÖ kommt für ihn nicht infrage; „Worüber soll man mit der FPÖ reden? Die Geschichte des Holocaust zu leugnen?“ Das veranlasst Thurnher zu der Klarstellung: „Nicht alle in der FPÖ leugnen den Holocaust.“ „Wir haben seit 2. Mai ein neues Programm. Die Kellernazis sind gut aufgehoben bei Strache, Rosenkranz und Scheuch. Wir wollen eine andere Politik“, so Bucher.
- Zur Zuwanderung. Dabei gibt es noch immer genug Berührungspunkte. In der Frage der Zuwanderung gibt Bucher zwar zu: „Wir brauchen Zuwanderung. Bei mir arbeitet auch eine Rezeptionistin aus Ungarn.“ Aber er fordert strenge Regeln.
- Zu Mindestsicherung. Auch bei der Mindestsicherung fordert er unisono mit der FPÖ: „Ich bin gegen die Mindestsicherung. Das ist ein falsches Signal einer staatlichen Vollkaskoversicherung.“
ÖSTERREICH: Frau Felber, hat Sie BZÖ-Chef Josef Bucher
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