Oppositions-Pakt
Budget-Angriff auf Regierung
18.08.2010
Die Opposition einigte sich auf eine Budget-Sondersitzung.
Die Regierungsbank wird zur Anklagebank: Die Opposition hat sich auf eine Budget-Sondersitzung geeinigt. Dabei sollten es zunächst drei sein.
„Die Sommerpause ist beendet, die Regierung wird ins Parlament zitiert“, so die Grüne Eva Glawischnig. So sehr sie, FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und BZÖ-Mann Josef Bucher im Vorfeld des Oppositions-Gipfels über Sondersitzungen und zu lange Ibiza-Urlaube gestritten hatten – in 39 Minuten war die Sache gelaufen. Allerdings: Es ist der kleinste gemeinsame Nenner. Das BZÖ wollte drei, die FPÖ mindestens zwei Sondersitzungen wegen der auf Dezember verschobenen Budgetrede einberufen. Und: Nicht einmal fotografieren wollten sich die drei Parteichefs von FPÖ, Grünen und BZÖ zusammen lassen.
- Sitzung am 25. August: Heute Donnerstag werden die nötigen Unterschriften für nur eine Sitzung eingebracht. Die Parlamentarier dürften schon nächste Woche tagen: Wunschtermin der Opposition ist der 25. August – der kommende Mittwoch.
- Misstrauen gegen Pröll und Faymann: Wie geplant, wollen Grüne und FPÖ einen Misstrauensantrag gegen Finanzminister Josef Pröll einbringen. FPÖ-Chef Strache kündigt in ÖSTERREICH aber auch einen Misstrauensantrag gegen Kanzler Faymann an.
- 150 Fragen: Wo werden wir geschröpft? 150 Fragen will BZÖ-Chef Josef Bucher an Pröll in Sachen Budget richten. „Er soll uns sagen wie er uns zu schröpfen gedenkt“, so Bucher.
ÖVP-Kopf wollte Verfassung ändern
Die Einigung
beschleunigt haben, dürfte ein Vorstoß von ÖVP-Klubchef Karlheinz Kopf. Der
hatte gestern vorgeschlagen, die um zwei Monate verspätete Budgetrede durch
eine Verfassungsänderung nachträglich zu legalisieren. Das war sogar dem
Koalitionspartner SPÖ – der Pröll Budgetaufschub mitträgt – zu viel:
Klubchef Josef Cap winkte ab. Glawischnig und Bucher waren vor lauter Ärger
kaum zu bremsen – sie verglich Kopf mit Italiens Premier: „Das ist eine
Berlusconi-hafte Art, die Verfassung zu ändern, wenn sie einem nicht passt.“
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