Blutige Silvesternacht: Ein Wiener starb, es gab zahlreiche Brände durch Raketen und Knallkörper.
Unfälle, Brände und Verletzungen durch Raketen und Knaller hielten in der Silvesternacht die Einsatzkräfte auf Trab: Insgesamt rückten die Rettungskräfte 1.000 Mal aus, es gab mehr als 100 Verletzte und zahlreiche Brände und Alkoholleichen. Allein in Wien und Niederösterreich waren es 750 Einsätze, Salzburg meldete 43 Alkoholvergiftungen.
In vielen Fällen mussten Sanitäter, Polizei und Feuerwehr schwere Schicksalsschläge miterleben – wie bei jenem 35-jährigen Wiener, der an den Folgen schwerer Gesichtsverletzungen im Notarztwagen gestorben ist. Nicht ausgeschlossen, dass er sich durch einen Knallkörper verletzte.
Teilamputation, weil Buben Kracher selbst bauten
Eine Tragödie
spielte sich auch in Niederösterreich ab: Ein 16-jähriger Bursche wollte mit
zwei Freunden (14 und 15 Jahre) in seinem Wohnhaus in Guttenbrunn (Bezirk
Mistelbach) seine eigenen Knallkörper bauen. Die drei Buben entnahmen das
Pulver von mehreren „Schweizer Krachern“, füllten es in ein Metallgefäß –
plötzlich kam es zur Explosion. Der Älteste verlor mehrere Finger an der
Hand und wurde ins Wiener AKH geflogen. „Es musste eine Teilamputation
durchgeführt werden. Ihm geht es halbwegs“, sagt Karin Fehringer vom AKH.
Auch im Bezirk Kufstein (Tirol) wurde ein 16-Jähriger durch die Explosion eines Krachers schwer verletzt und ins Krankenhaus gebracht.
Raketen haben zahlreiche Brände ausgelöst
Und die
Jugendlichen, die sich mit Krachern verletzen, werden immer jünger. In St.
Corona am Wechsel zündete ein 13-jähriger Wiener drei „Piraten“ und hielt
sie zu lange fest – er erlitt schwere Verletzungen an der Hand. In
Fontanella (Vorarlberg) erlitten zwei junge Männer Verbrennungen im Gesicht
und an den Händen, da sie mit Schwarzpulver experimentierten. Zwei
Salzburger Touristen wurden von einer Rakete im Gesicht getroffen.
Es kam zu vielen Bränden: In Wels (OÖ) ging ein Gartencenter in Flammen auf, in Eisenstadt brannte ein Wirtschaftsgebäude.