Drei Kameras filmen in Wien Schutzweg und Autoverkehr.
Kamera läuft: Am Mittwoch ist in Wien als österreichweites Pilotprojekt die Videoüberwachung eines Zebrastreifens gestartet. Drei Kameras filmen den Schutzweg im Bezirk Döbling, wobei zwei auf die Autos fokussieren, eine dritte hingegen auf die Fußgänger, welche die Straße überqueren. Organisiert wird der einjährige Probebetrieb vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV), nachdem im Mai ein Achtjähriger auf dem Zebrastreifen getötet wurde. Auch in anderen Gemeinden Österreichs sucht das KfV noch nach möglichen Standorten für die Maßnahme.
Testphase
Melden die Sensoren das Nähern eines Verkehrsteilnehmers, stellen die Kameras scharf. Allerdings arbeitet das System aus Datenschutzgründen in der Testphase noch mit einem Filter, wodurch beispielsweise Kennzeichen nicht lesbar sein werden. Die gespeicherten Aufnahmen dienen vorerst nur dazu, das Verhalten der Betroffenen und konkrete Gefährdungssituationen zu analysieren. Personenbezogene Daten werden noch nicht registriert.
Im Sommer 2011 hofft das KfV, erste Ergebnisse vorliegen zu haben und dann mit der Stadt das weitere Vorgehen besprechen zu können.
Tödlicher Unfall
Der konkrete Schutzweg auf der Döblinger Hauptstraße wurde für den Probeversuch ausgewählt, nachdem es im Mai zu dem tödlichen Unfall gekommen war, infolgedessen auch bauliche Maßnahmen gesetzt wurden. So wurde der Gehsteig vorgezogen, die Hinweisschilder aufwendiger gestaltet und im Bereich vor und nach dem Zebrastreifen eine Tempo-30-Zone eingerichtet, berichtete Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker (S).