Vor zehn Jahren kamen die schrecklichen Verbrechen des Josef Fritzl ans Tageslicht.
NÖ. Hinter der amtlichen Bezeichnung HNR 90632 verbirgt sich der prominenteste Strafgefangene Österreichs: Josef Fritzl, der Inzestvater aus Amstetten, der 24 Jahre lang seine eigene Tochter in einem Kellerverlies gefangen gehalten, sie 3.000 Mal missbraucht und mit ihr sieben Kinder gezeugt hat.
Fritzl feierte vor wenigen Tagen seinen 83. Geburtstag. Morgen vor zehn Jahren kam einer der schrecklichsten Fälle der Kriminalgeschichte ins Rollen. Am 19. April wird eine der im Keller lebenden Töchter ins Spital eingeliefert – die Suche nach ihrer angeblich verschollenen Mutter führte zu Fritzls Tochter E. Sie gesteht im Verhör den unfassbaren Inzestfall. Am 27. April wird das Verlies im Keller entdeckt. Die Causa sorgte weltweit für Schlagzeilen. „Ich habe es eigentlich gut gemeint.“ Als Fritzl diesen Satz nach seiner Festnahme sagte, wurde er zum Monster.
Dement? Seit seiner Verurteilung zu lebenslanger Haft und der Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Straftäter sitzt der 83-Jährige im Maßnahmenvollzug in der Justizanstalt Krems-Stein ein. Die ersten Jahre arbeitete er in der Gefängnisbibliothek, später musste er als „Hausarbeiter“ niedere Tätigkeiten ausüben. Es wurde ruhig um Fritzl, der inzwischen gesundheitlich angeschlagen sein und erste Anzeichen einer Demenzerkrankung zeigen soll.
Bis vor knapp einem Jahr: Im Mai 2017 wurde bekannt, dass er sich hinter Gittern eine neue Identität zugelegt hatte. Für 545,60 Euro ließ er sich am Standesamt in Krems in „Fritz Mayrhoff“ umbenennen. Angeblich, damit ihn Neuankömmlinge in der Justizanstalt nicht erkennen.
Neue Identitäten für die Opfer-Familie
Seine Frau hat sich von ihm scheiden lassen und lebt ebenso wie die sieben ehelichen Kinder und die mit seiner Tochter gezeugten Kinder unter neuer Identität in Österreich. Das Inzestopfer „E.“ ist inzwischen 52 Jahre alt. Seit zehn Jahren hat sie keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater.