Die Juwelierin erlitt bei dem brutalen Überfall schlimme Verletzungen.
Ein brutaler Raubüberfall auf eine Grazer Innenstadtjuwelierin im Jahr 2004 hat am Donnerstag ein gerichtliches Nachspiel gehabt. Der mittlerweile 37-jährige Rumäne legte bereits zu Beginn der Verhandlung im Grazer Straflandesgericht ein umfassendes Geständnis ab. Wegen seiner zahlreichen Vorstrafen wurde er zu 19 Jahren Haft verurteilt, wobei neun wegen in der Zwischenzeit in Rumänien und Belgien ausgesprochener Haftstrafen abzuziehen sind. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Juwelierin mit äußerster Brutalität überfallen
Äußerst brutal war der Täter am 12. Februar 2004 vorgegangen: Eigentlich habe er nur Schmuck stehlen wollen, gab er vor Gericht an. Doch als er in einen Hinterraum den Tresor sah, kam ihm die Idee, die Juwelierin zu berauben. Er schlug laut Gutachten die Frau mit drei wuchtigen Faustschlägen bewusstlos und fesselte sie. "Ich habe nicht so fest zugeschlagen, weil sie eine Frau war," meinte der Rumäne zu Richter Martin Wolf. Dieser entgegnete: "Die Dame hatte aber massive Verletzungen." Im Spital waren ein schweres Schädel-Hirn-Trauma, mehrere Gesichtsknochenbrüche und Prellungen festgestellt worden. "Es tut mir leid," so der Angeklagte.
Täter x-fach vorbestraft
Anschließend befragte Wolf den 37-Jährigen über seine einschlägige Vergangenheit. "Stimmt es, dass Sie seit 1994 insgesamt nur zwei Jahre auf freiem Fuß waren? Wie soll da eine positive Prognose für die Zukunft ausfallen?" fragte der Richter. "Ich möchte ehrlich sein, ich kann nichts versprechen. Ich habe ein Problem, wenn ich Alkohol trinke und Drogen konsumiere," antwortete der Angeklagte. Die Befragung des Opfers wollten das Gericht und auch der Rumäne der Juwelierin ersparen. Schmerzensgeld in der Höhe von 5.000 Euro erkannte letzterer an.
Täter protestierte lautstark gegen die Strafhöhe
Nachdem das Schöffengericht den 37-Jährigen schuldig sprach und wegen seines Geständnisses ein Jahr unter der Höchststrafe von 20 Jahren blieb, zeigte sich der Rumäne entsetzt über die Strafhöhe: "Ich habe doch keinen umgebracht. Ich will nach Rumänien zurück und dort meine Strafe absitzen," erhob sich der rund 100 Kilo schwere Angeklagte plötzlich, woraufhin ihn drei Justizwachebeamte bändigen mussten. Schließlich nahm der Mann das Urteil doch an. Der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab.