Ein noch viel schlimmeres Blutbad und noch mehr Opfer dürfte die Besatzung einer Zivilstreife verhindert haben, die den nach einem Mord aus dem Haus stürmenden Axt-Killer stoppten - mit 11 Schuss. Einer davon traf den Rumänen tödlich.
Wien. Nach den brutalen Geschehnissen Dienstagabend in Floridsdorf im Bereich der Ferchenbauer- und der Schwaigergasse werden immer mehr Details bekannt. So hatte die 22-jährige Chilenin Carmen Antonia S., die als Köchin in der Spitzengastronomie gearbeitet haben soll, zwei Kollegen per WhatsAPP um Hilfe gerufen, weil sie sich vor ihrem Mitbewohner fürchtete. Und in ihrem WG-Zimmer verbarrikadiert hatte. Die beiden Männer alarmierten die Polizei.
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Kollegen mussten Horror live auf WhatsApp mitverfolgen
In einem Videotelefonat mit den Arbeitskollegen soll sogar zu sehen gewesen sein, wie der rumänische Mitbewohner die Tür kurz und klein schlägt - dann wurde der Bildschirm dunkel. Und nur noch Schreie waren zu hören. Nach der Bluttat stürmte Eduard S. ins Freie, kniete sich erstmal hin - nichts deutet darauf hin, dass er dabei betet, und schlägt mit der Axt mehrmals auf der Gehsteig ein. Daraufhin - so ist auf Handyvideos von Zeugen, die online umgehen, zu sehen - jongliert er sogar mit der Axt. Und schließlich folgt diese irre Szene:
Wie eine Hulk-Figur springt der heranstürmende Rumäne, der muskelmäßig schwer trainiert zu sein scheint, und der die Axt bedrohlich über dem Kopf schwingt, auf das Auto einer Zivilstreife. Wie berichtet, hatten zwei Polizisten mit einer Schnellrichterin, die in der Nähe ein Planquadrat durchgeführt hatten, den Funkspruch gehört und waren als Erste mit Blaulicht vor Ort.
11 Schüsse zu hören
Insgesamt sind auf dem Video 11 Schüsse aus der mit 17 Projektilen bestückten Dienst-Glock eines Polizisten zu hören. Der feuerte offenbar solange, bis der auf ihn hinhechtende Angreifer am Boden lag und keine Gefahr mehr für ihn und andere darstellte.
Kerzen vor dem Fenster, hinter dem sich das Zimmer der Chilenin befindet Auch von außen schlug der Mitbewohner noch mehrmals nach dem Mord mit der Axt gegen die Jalousie.
Wie viele Schüsse und in welchen Bereich des Körpers abgegeben wurden, ist noch Gegenstand von Ermittlungen. Laut Insider-Infos wurde Eduard S. nur von einer Kugel getroffen. Erste-Hilfe-Maßnahmen wurden sofort eingeleitet. Diese wurden zunächst von einem Wega-Medic (einem als Rettungssanitäter ausgebildetem Wega-Beamten) eingeleitet und dann von der Berufsrettung Wien weitergeführt.
Täter starb noch an Ort und Stelle
Der 26-Jährige erlag jedoch noch an Ort und Stelle seinen Verletzungen. Ermittlungen zum Schusswaffengebrauch werden von der Ermittlungs- und Beschwerdestelle Misshandlungsvorwürfe des Bundesamts zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BAK EBM) in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Wien geführt.