Breite Diskussion
12-jährige missbraucht: Strafalter auf 12 senken
09.03.2024Wogen der Empörung - Soll das Alter für Strafmündigkeit gesenkt werden?
Da platzte sogar dem Kanzler der Kragen: Nach Bekanntwerden der ungeheuren Vorkommnisse im Brennpunkt-Bezirk Favoriten, wo eine 17-köpfige Migranten-Parkclique einer 12-jährigen einheimischen Wiener Schülerin ein halbes Jahr lang ein wahres Missbrauchs-Martyrium bereitete, kündigte Nehammer an, die Altersgrenze für Strafmündigkeit senken zu wollen. Denn einige der sage und schreibe 17 Sex-Täter sind noch unter 14 und also in einem Alter, in dem sie sich über die von Opfer-Anwalt Sascha Flatz geforderte (Höchst-) Strafe von siebeneinhalb Jahren Haft für mehrere Monate voll sexueller Gewalt krummlachen oder achselzuckend wegducken -weil sie eben noch "Gesetzlose" sind.
Hinter den Kulissen laufen bereits heftige Diskussionen der Fachexperten, von denen die einen meinen, dass Kinder nach harten Strafen oder sogar Haft "noch kaputter würden" - auf der anderen Seite sind immer mehr davon überzeugt, dass man, was das Jugendstrafrecht angeht, deutlich nachschärfen muss.
Verdoppelt. Die Statistik zeigt jedenfalls, dass gerade bei den jüngsten höchste Eisenbahn angesagt ist, was die Konsequenzen für Körperverletzung, Raub (Schutzgeld-)Erpressung, Mobbing, Terror und wie im aktuellen Horror-Fall sexuellen Missbrauch angeht: So hat sich die Zahl der Straftaten, die Jugendliche und Kinder unter 14 begangen haben, nämlich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Gleichzeitig gibt es bei den über 14-Jährigen nur einen geringen Anstieg, bei jungen Erwachsenen hingegen sogar einen Rückgang.
Eine mögliche Änderung bei der Strafmündigkeit sei nur ein Teil einer Gesamtstrategie, die von Experten aus Bildung, der Integration, Jugendwohlfahrt, Justiz und der Strafverfolgung ausgearbeitet werden soll.
Ermittlungen in Horror- Causa verschärfen
Im Fall der Zwölfjährigen und ihren Peinigern kommt die Diskussion allerdings zu spät. Keiner der verdächtigen zeigt in ihren Einvernahmen Reue oder bedauert das Opfer, das einmal sogar in ein Hotel gelockt wurde, wo bis zu zwölf Angreifer nacheinander über das Mädchen herfielen -dabei reicht allein der Umstand, dass der im Zimmer Eingeschlossenen klargemacht wurde, dass sie nicht gehen dürfe, für den Tatbestand der Vergewaltigung! Anwalt Flatz besteht jedenfalls auf eine neuerliche Befragung des Opfers und daraus resultierend auf neue Ermittler-Schritte bis hin zu Festnahmen und U-Haft.
Opfer: »Ich sagte nein, ich will das nicht«
Das Protokoll des minderjährigen Opfers der Jugendbande lässt das Ausmaß ihres Martyriums erahnen. Alles begann mit einem Kuss -Augenblicke später entglitt die Situation: "Ich habe mich weggedreht, aber A. fasste mir mit der Hand an den Kopf und drückte ihn runter. Ich sagte immer wieder: 'Nein, ich will nicht!'
Kurz darauf "habe ich S. im Motorikpark getroffen. Er war ja schon damals dabei, als ich mit A. ins Stiegenhaus der Tiefgarage ging." Obwohl sie ihm sagte, wie jung sie sei, verging er sich brutal an ihr. Der mutmaßliche Teenie-Sextäter hat sich später wieder gemeldet, nachdem die "Sachen mit den anderen Burschen passiert waren. Da schrieb er, es gäbe Sexvideos und er würde sie löschen, wenn ich ihm ..."
Der Nächste bestellte sie via Snapchat zu einem Eisgeschäft am Reumannplatz. Als das Mädchen dort ankam, hatte der Bursche zwei weitere Freunde dabei. Sie gingen zum jüngsten von ihnen nach Hause. Wohl aus Angst, dass sie nicht mehr aus der Situation herauskommt, habe sie die drei machen lassen.
Von Burschen umringt. "Ich habe sie nicht angesehen, sie waren hinter mir und ich habe nur geradeaus geschaut und gewartet, dass es vorbei ist." Vermutlich wurden dabei auch Videos aufgenommen, mit denen die Schülerin zu weiteren Treffen und Missbrauchs-Dates gezwungen wurde. "Ich habe mich gezwungen gefühlt, das zu tun. Ich wurde nicht bedroht, festgehalten oder geschlagen. Aber ich hatte nicht das Gefühl, dass sie mich einfach gehen lassen würden. Sie haben mich so umringt, umarmt und angefasst, dass ich nicht einfach weggehen konnte."
Aufgeflogen ist der unfassbare Fall, als der aktuelle Freund der mittlerweile 13-Jährigen von einem der Hardcore-Jugendlichen angesprochen wurde: "Sie haben ihm gesagt, ich wäre eine Schlampe und haben ihm Fotos gezeigt." In Sorge und Panik informierte der Freund die Mutter, die den Fall ihrer Tochter ins Rollen brachte.