Zwei dreiste Asylanten arbeiteten mit dem "Reifen-Schmäh“
Der Trick ist alt, dennoch hat er hervorragend in Wien funktioniert: Kaum steigt man ins geparkte Auto, klopft ein hilfsbereiter Mann an die Scheibe und verweist auf einen „Platten“ am Hinterreifen. So abgelenkt, reißt ein Komplize die Beifahrertür auf und klaut Hand- oder Aktentasche.
Betagte Opfer
Nach 120 Coups hat die Wiener Polizei endlich zwei
Gauner erwischt. „Sie haben sich immer betagte Opfer ausgesucht und waren
vor allem in den inneren Gürtelbezirken und in der City aktiv“, berichtet
Chefinspektor Karl Gausterer vom LKA, Außenstelle Zentrum Ost.
Die Ermittler kamen den Tätern Lyas B. (41) und Sofan B. (30) deshalb auf die Spur, weil diese beim Geldabheben mit den geklauten Bankomatkarten von Überwachungskameras gefilmt wurden.
„Leider bewahren nach wie vor viele ältere Menschen ihre Karten-Codes in den Geldbörsen auf“, so Gausterer.
Fette Beute
So konnten die beiden Täter insgesamt 207.000 Euro
erbeuten. Das sind im Schnitt pro Opfer knapp 1.700 Euro Schaden. „Wir
vermuten, dass sie das meiste Geld sofort an Hintermänner abliefern mussten.
Denn in Saus und Braus haben die zwei wirklich nicht gelebt“, so der
Ermittler im ÖSTERREICH-Gespräch.
Mit der Festnahme der Gauner konnte zumindest eine Serie aufgeklärt werden.
Trickdiebstähle verdoppelt
Doch die Ermittler haben noch
eine Menge ungelöster Fälle auf den Schreibtischen liegen. Denn: Die Zahl
der angezeigten Taschen- und Trickdiebstähle an öffentlichen Orten ist
gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (Jänner bis Juni) um 93,4
Prozent gestiegen – von 3.201 auf aktuell 6.190 Fälle.
Die Zahl der Trickdiebstähle in Wiener Wohnobjekten ist sogar um 348 Prozent explodiert.