Rote Ampeln überfahren
13-jähriger Amok-Fahrer: Mit 100 km/h durch Wien
22.08.2016
Polizei konnte voll besetztes Auto nicht stoppen - Kennzeichen gestohlen.
Ein erst 13 Jahre alter und noch strafunmündiger Bursche ist am Sonntagnachmittag mit einem voll besetzten Auto durch Wien gerast. Im Stadtgebiet in Favoriten war er mit rund 100 km/h in einem nicht zugelassenen Pkw mit gestohlenen Kennzeichen unterwegs. Erst Schreckschüsse stoppten den 13-Jährigen. Der Jugendliche wurde seinem Vater übergeben.
Gegen 17.00 Uhr fuhr der Bursche mit weit überhöhter Geschwindigkeit die Laxenburger Straße stadteinwärts. Dabei missachtete er mehrmals rote Ampeln und beging diverse weitere Verwaltungsübertretungen. Polizisten wurden auf das Fahrzeug aufmerksam und wollten den Lenker stoppen. "Doch der Bursche ignorierte sämtliche Anhaltezeichen", sagte Polizeisprecherin Michaela Rossmann.
Fünf Personen sprangen aus dem Auto
Erst einige hundert Meter weiter stoppte der Jugendliche an der Kreuzung Heuberggstättenstraße den Wagen und ließ ihn mit laufendem Motor stehen. Insgesamt fünf Personen sprangen raus und rannten in alle Richtungen davon. Die Beamten konzentrierten sich bei ihrer Verfolgung auf den Lenker. Der 13-Jährige ließ sich auf seiner Flucht zunächst von der Abgabe zweier Schreckschüsse nicht abschrecken, sondern rannte erst weiter, ehe er schließlich doch stehen blieb.
Gegenüber den Beamten gab der Schüler an, dass ihn ein Freund gebeten habe, das Auto zu lenken. Wem genau der Mazda gehört, war vorerst unklar. Denn der Pkw ist nicht zugelassen. Vorne und hinten waren zudem unterschiedliche Kennzeichen montiert, die beide als gestohlen gemeldet waren. Der Bursche, der mit seinen 13 Jahren noch strafunmündig ist, wurde nach der Einvernahme seinem Vater übergeben.
Mutprobe für Aufnahme in Tschetschenen-Bande?
Wie ÖSTERREICH erfuhr, könnte es sich bei der "Spritztour" um ein Aufnahmeritual in eine Jugendbande von Tschetschenen gehandelt haben. Jugendliche müssen erst eine Mutprobe bestehen, bevor sie als Bandenmitglied anerkannt werden.