In der Steiermark war es zuletzt 1981 so kalt.
Die klirrende Kälte klingt zwar ab, doch in den vergangenen Tagen sorgte in Österreich eine Mischung aus "russischer Kaltluft" und einem Italientief für rekordverdächtige Tiefstwerte und bis zu 20 Zentimeter Neuschnee. In insgesamt 14 Ortschaften wurden weniger als minus 20 Grad gemessen. Spitzenreiter dabei war Sankt Jakob in Defereggen in Osttirol mit minus 24,4 Grad. Doch auch in Kärnten und der Steiermark war es schon seit Jahrzehnten nicht mehr so kalt, berichtete die ZAMG in Wien.
"Im Zusammenhang mit schneebedecktem Boden sowie einer klaren und Windstillen Nacht sind solch strenge Fröste erst möglich", erklärte Klimatologe Gerhard Hohenwarter. Nach Auswertungen der Wetterexperten war es im Dezember vor allem im Süden Österreichs außergewöhnlich eisig: In der Steiermark etwa zuletzt 1981, in Kärnten fielen die Thermometer stellenweise so tief wie seit den 1960er Jahren nicht mehr. Der Osten des Landes ist laut ZAMG solcherlei Tiefstwerte schon eher gewöhnt. Zuletzt war es im Dezember 1996 und 2001 ähnlich fröstelig; im Westen ist es erst vier Jahre her.
Kältepol chancenlos
Auf Platz zwei hinter Sankt Jakob i. D.
landete die Gurktaler Gemeinde Weitensfeld mit minus 23,3 Grad, gefolgt von
Hermagor (ebenfalls Kärnten) und Klausen-Leopoldsdorf (NÖ) mit minus 21,8
Grad. Die Kälte erstreckte sich quer über Österreich: Von Seefeld (minus
21,2) über Güssing (minus 21,4) und Zeltweg (minus 20,9) bis hinauf in den
hohen Norden nach Gars am Kamp (minus 19,8). Überraschenderweise chancenlos
war diesmal der traditionelle Kältepol Sankt Michael im Lungau mit "nur"
minus 19 Grad.
Bei den Landeshauptstädten siegte Klagenfurt mit minus 18,2 Grad, dahinter Graz mit minus 16,7, Linz mit minus 15,2, Eisenstadt mit minus 14,8, Innsbruck mit minus 14,6, St. Pölten mit minus 14,1, Salzburg mit minus 13,2, Wien mit minus 12,4 und Bregenz mit minus 12,2 Grad.