Bildungsskandal

15 Jahre falscher Lehrer - jetzt drohen 2 Jahre Haft

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Der Deutsch- und Sportlehrer (48), der zuletzt an einer Mittelschule in Steyr gearbeitet haben soll, wurde wegen der Fälschung besonders geschützter Urkunden (§224 StGB) angezeigt. Und hochkant aus dem Schuldienst rausgeworfen.

OÖ. Der Skandal rund um den 48-jährigen gebürtigen Mühlviertler kam nur durch Zufall ans Tageslicht, weil er sein Geldtascherl verloren hatte und ein ehrlicher Passant die Börse bei der Polizeiinspektion Perg abgab. Bei der Durchsicht des Fundes fiel den Beamten ein offensichtlich gefälschter Dienstausweis der österreichischen Polizei und mehrere falsche Studentenausweise auf.

Dem nicht genug, konnte nach weiteren und immer intensiveren Ermittlungen schließlich festgestellt werden, dass der 48-Jährige seit 2010 in mehreren Bundesländern (Wien, NÖ, OÖ) als Deutsch- und Sportlehrer beschäftigt wurde, obwohl er bereits während seines Studiums im Jahr 2005 exmatrikuliert wurde, konkret: Er soll sein Diplomzeugnis gefälscht haben, um sich damit Anstellungen im Bildungsbereich zu erschleichen. Überdies dürfte der Ex-Kicker mit dem "Dipl.Päd." auf der Visitenkarte im Fußball(nachwuchs)bereich Eindruck geschunden haben.

Dass er kein echter Lehrer war, fiel scheinbar niemandem auf. Es habe nie Beschwerden gegeben, heißt es aus der OÖ-Bildungsdirektion, obwohl er 15 Jahre lang unterrichtete. Nachdem sich der Vorwurf bestätigte, wurde das Dienstverhältnis umgehend beendet. Der Mann wurde wegen Fälschung besonders geschützter Urkunden - wie etwa Pass, Testament, Nummerntaferl oder Abschlusszeugnis -angezeigt. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu zwei Jahre Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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