Trotz trübem Wetter

16. Regenbogenparade zog durch Wien

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Anlässlich des 100. Frauentages führte "Lesbians' Pride" den Zug an.

Polizeiuniformen, Außerirische, Engelsflügel oder Körperbemalung: Viele Teilnehmer der 16. Regenbogenparade auf der Wiener Ringstraße haben in Sachen Styling ihrer Fantasie freien Lauf gelassen. Trotz des trüben Wetters gab es am Samstagnachmittag auch viel Haut es zu sehen - vor allem in Form von nackten Oberkörpern. Dabei waren nicht nur Männer oben ohne unterwegs, sondern auch Frauen.

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Regenbogenfarben standen hoch im Kurs
Einige Teilnehmerinnen bedeckten ihre Brüste mit BHs, andere gar nur mit bunter Bemalung. "Nackt fühle ich mich nicht. Aber so herzukommen hat schon viel Überwindung gekostet", erklärte ein barbusige Dame. Besonders hoch im Kurs standen in Sachen Styling die Regenbogenfarben. So gab es Engels- und Schmetterlingsflügel oder eben auch Körperbemalung in dieser Farbkombination.

"Lesbians' Pride" führt zum 100. Frauentag an
Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums des Internationalen Frauentags wurde die Parade heuer von Frauen, den "Lesbians' Pride", angeführt. Ganz an der Spitze fuhren die Motorradtruppe "Dykes On Bikes". Ihnen folgten die "Queer Business Women" in einem Cabrio. Dann kamen die rund 40 Gruppen, darunter viele mit Trucks oder bunt geschmückten Gefährten. Auch die sozialdemokratischen Teilorganisation SoHo (Sozialdemokratie und Homosexualität), die Sozialistische Jugend sowie die Grünen Andersrum waren mit eigenen Fahrzeugen vertreten. Beim Umzug nahmen auch Frauenstadträtin Sandra Frauenberger (S) und der grüne Mandatar Christoph Chorherr teil.

Besonders originell war die Gruppe "Bio-logisch andersrum", die statt auf einen Truck auf einen Traktor setzte. Die Gruppenmitglieder waren in Lederhosen und Dirndl gekleidet. Eine Kutsche fuhr auch vor, allerdings wurde sie nicht von Pferden, sondern von Menschen gezogen. Mit von der Partie war heuer wieder Hermes Phettberg, der in einem Fahrradtaxi über den Ring kutschiert wurde.

Auch Wägen der Straßenreinigung bunt geschmückt
Für Partystimmung unter den Teilnehmern wie auch bei den Tausenden Schaulustigen am Straßenrand sorgte die passende Musik: Auf vielen Fahrzeugen waren Lautsprecher installiert, aus denen Techno- und Discomusik schallte. Am Ende des Zuges sorgten die mit Regenbogenfahnen geschmückten Wägen der Straßenreinigung für eine saubere Ringstraße.

Heuer prämierte erstmals eine Promi-Jury die originellsten Trucks und Kostüme. In der Jury saßen unter anderem Moderator Alfons Haider, Musicalsänger Uwe Kröger und Modedesigner La Hong. Kröger zeigte sich ganz begeistert über das Styling der Paradenteilnehmer: "Es ist toll zu sehen, was sich die Leute so überlegt haben." Alfons Haider machte sogar schon einmal verkleidet bei der Parade mit: "Als König von Siam", erinnerte er sich.

Demonstration gegen Homophobie
Die Regenbogenparade ist eine Demonstration gegen die Diskriminierung von Homosexuellen und Transgender-Personen. Auf diesen politischen Hintergrund wurde trotz der Feierstimmung nicht vergessen. Auf Plakaten hielten die Teilnehmer Forderungen und Slogans fest: "Alle Frauen sind lesbisch, außer denen, die es nicht wissen", "Zivilcourage zeigen! Diskriminierung und Homophobie bekämpfen" oder "Verstecken ist out" stand etwa zu lesen. Eine Gruppe demonstrierte mit deftigen Slogans gegen die FPÖ.

Politisch wird es heute Abend auch bei der Abschlusskundgebung am Rathausplatz. Dort werden unter anderem Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (S), Stadträtin Frauenberger und Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (G) Reden halten.

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