Im ersten Halbjahr 2007 ereigneten sich deutlich mehr Verkehrsunfälle als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Und nicht nur das: Laut Statistik Austria gab es auch in anderen Bereichen signifikante Anstiege. So wurden mehr Verkehrstote registriert, mehr Motorradunfälle, mehr Verletzte und Tote durch alkoholisierte Lenker sowie mehr getötete Kinder. Für den Verkehrsclub Österreich (VCÖ) ist diese Bilanz "katastrophal" und "alarmierend", der ÖAMTC fordert mehr Geschwindigkeitsdisziplin und defensive Fahrweise.
12 Prozent mehr Unfälle
Die Zahlen im Detail: Von Jänner
bis Juli 2007 ereigneten sich auf den heimischen Straßen 19.102
Verkehrsunfälle, bei denen 24.850 Personen verletzt und 324 getötet wurden.
Gegenüber dem ersten Halbjahr 2006 bedeutet dies eine Zunahme um fast 2.100
Unfälle (plus 12 Prozent), um rund 2.500 Verletzte (plus elf Prozent) sowie
47 Tote (plus 17 Prozent).
Weniger Unfälle im Burgenland
Im Bundesländervergleich
schnitt lediglich das Burgenland positiv ab (minus acht Prozent). In allen
anderen Ländern stieg die Unfallzahl. Teilweise sogar dramatisch: In
Niederösterreich (plus 18 Prozent mehr Unfälle) starben von Jänner bis Juli
2007 insgesamt 21 Menschen mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres, in
Salzburg ereigneten sich um 20 Prozent mehr Unfälle. In Oberösterreich stieg
die Zahl der Verkehrstoten um 15, in der Steiermark um zehn.
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Besonders stark angewachsen ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit einspurigen Kraftfahrzeugen. In den ersten sechs Monaten des heurigen Jahres verunglückten knapp 1.400 Biker, was einem Plus von 46 Prozent bei Unfällen sowie einem Plus von 51 Prozent bei den Todesopfern bedeutet. Jeder sechste Verkehrstote war ein Motorradfahrer.
Auch Radfahrer und Moped-Lenker gefährdet
Um die 60 Prozent
betrug laut Statistik Austria die Zunahme der Unfälle bei jungen
Mopedfahrern im Alter von 15 und 16 Jahren. Die Zahl der verunfallten
Radfahrer - nämlich 2.814 - wuchs ebenfalls um 43 Prozent.
Alkohol als häufige Ursache
Auch Unfälle mit Alkohol am
Steuer häuften sich 2007: Sowohl bei den Unfällen (1.258) als auch bei den
Verletzten (1.797) stieg die Zahl um 16 Prozent. 22 Menschen kamen durch
alkoholisierte Autofahrer ums Leben - 47 Prozent mehr als im
Vergleichszeitraum 2006. Von Jänner bis Juli 2007 waren um 13 Prozent mehr
Kinder an Unfällen beteiligt.
Konsequenzen gefordert
Für den VCÖ ist die Unfallbilanz "katastrophal"
und "alarmierend". Verkehrsexperte Martin Blum fordert rasche
Konsequenzen: "Die Maßnahmen müssen bei den Hauptunfallursachen
ansetzen. Und diese sind Schnellfahren, Alkohol am Steuer und Ablenkung,
etwa durch Telefonieren am Steuer." Der VCÖ macht sich für niedrigere
Tempolimits, mehr Kontrollen und mehr Discobusse stark. Die
Hauptrisikogruppe seien die 17- bis 24-jährigen Autofahrer.
Der ÖAMTC appellierte vor allem an die Vorsicht der Motorradfahrer: "Geschwindigkeitsdisziplin und defensive Fahrweise sind besonders angesagt", hieß es am Dienstag.
ARBÖ für Mopedführerschein
Angesichts der
jüngsten Unfallstatistik für das erste Halbjahr 2007, die einen massiven
Anstieg der Moped-Unfälle von 15-und 16-Jährigen ausweist, drängt der ARBÖ
auf eine rasche Reform des Mopedführerscheins. Ähnlich wie beim bewährten
Mehrphasenführerschein für Autofahrer sollten auch für Mopeds künftig
zwingend Fahrsicherheitskurse in die Ausbildung eingebaut werden.