Ein Oberösterreicher glaubte, das Rätsel von Mayerling lösen zu können. Er kam ohne Anklage davon.
Bereits einmal hat der Diebstahl einer Leiche in Österreich für Aufsehen gesorgt: Ein Oberösterreicher hatte mitd er Idee gelebt, das Rätsel von Mayerling lösen zu können. Im Juli 1991 entwendete er die sterblichen Überreste von Mary Vetsera vom Friedhof Heiligenkreuz in Niederösterreich.
Mit zwei Komplizen
Der Geschäftsmann war mit zwei Komplizen zum
Grab gefahren. Mit Hilfe von Decken wollte man Absplitterungen an der
Grabplatte vermeiden. Der gestohlene Sarg wurde zunächst nach Oberösterreich
in eine Lagerhalle gebracht und von dort später nach Wien transportiert.
Ende 1992 informierte der Mann die Medien, dass Vetseras Grab leer sei. Die Gebeine wurden in einer Wiener Spedition sichergestellt. Wenig später gestand er gegenüber der Polizei, für die Entfernung des Sarges verantwortlich zu sein. Über die Affäre hat er ein Buch veröffentlicht.
Keine Anklage
Der Oberösterreicher entging übrigens einer
Anklage: Die zuständige Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt legte die Anzeige
wegen des Verdachtes des schweren Diebstahls, dauernder Sachentziehung und
Störung der Totenruhe zurück. Nach einem Zivilprozess musste er dem Stift
jedoch 27.500 Schilling (1.999 Euro) Schadenersatz zahlen. Im Oktober 1993
wurde der Leichnam Vetseras wieder in Heiligenkreuz beigesetzt.