BK ermittelt
20 Fälle von illegaler Müllentsorgung
11.04.2009
Die Ermittlungen laufen gegen kriminelle Gruppierungen, die sich auf die Entsorgung des Mülls in Osteuropa spezialisiert haben. Rund 500.000 Tonnen Müll sollen pro Jahr ilegal ins Ausland exportiert werden.
Bis zu 500.000 Tonnen Müll aus Österreich sollen pro Jahr illegal ins Ausland exportiert werden. Das berichtete der ORF-Teletext am Samstag. Statt umweltgerecht entsorgt, werde der Müll dort einfach deponiert, klagen heimischen Abfallentsorgungsfirmen. Gerald Tatzgern, der Sprecher des Bundeskriminalamts (BK), bestätigte, dass gerade 20 solcher Fälle geprüft werden.
Günstge Müllentsorgung in Osteuropa
"Dabei dürfte es
sich um kriminelle Gruppierungen handeln, die sich auf die illegale
Müllentsorgung spezialisiert haben", sagte Tatzgern. Diese agieren als eine
zwischengeschaltete Organisation zwischen österreichischen Unternehmen und
Mülldeponien in vornehmlich osteuropäischen Ländern wie Polen, Rumänien oder
Bulgarien. Sie bieten den Österreichern, die von deren illegalen
Machenschaften nichts wissen, günstige Müllentsorgungen an, die in Wahrheit
noch viel billiger ist, berichtete Tatzgern. Zudem locken sie damit, gewisse
Müllarten - wie Industrieabfälle - leichter zu entsorgen als hierzulande.
Wenn Müll in Österreich umweltgerecht entsorgt wird, kostet das 160 Euro pro Tonne. Die Entsorgung auf einer Deponie in Osteuropa kostet hingegen einen Bruchteil, nämlich 20 bis 30 Euro. In der EU gilt die Regel, das jedes Land den Müll, den es erzeugt, auch selbst wieder beseitigen muss.