Gars am Kamp war absoluter Kältepol mit minus 28 Grad.
Das Jahr 2010 wird als kältestes Jahr in Österreich seit 1996 in die klimatologischen Geschichtsbücher eingehen.
In den Tal- und Beckenlagen lagen die durchschnittlichen Temperaturen 2010 um plus 0,2 Grad über dem gängigen Vergleichsmittel von 1971 bis 2000. In den Bergregionen etwa über 1.500 Meter Seehöhe zeigt sich mit einer mittleren Abweichung von minus 0,5 Grad jedoch ein anders Bild. "Nach den sehr warmen Jahren 2007 bis 2009 ist das Jahr 2010 in den Niederungen das kälteste seit 2005 und auf den Bergen gemeinsam mit 1996 das kälteste seit 1985", so Experten.
Ein detaillierterer Blick auf die Temperaturverteilung Österreichs zeigt, dass die Jahresmitteltemperatur von Vorarlberg über Nordtirol, Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich bis in das Burgenland nahezu ausgeglichen ist. Die Abweichungen bewegen sich hier zwischen minus/plus 0,3 Grad. Die größten Minus-Abweichungen zum vieljährigen Mittel wurden in den hochalpinen Regionen mit bis zu minus 0,8 Grad erreicht. Die absolut kälteste Temperatur wurde am 27. Jänner mit minus 27,6 Grad in Gars am Kamp (NÖ) erreicht.
Die relativ wärmsten Regionen waren in Osttirol, Kärnten und der Steiermark zu finden. Dort verlief das Jahr 2010 zwischen plus 0,4 und 0,8 Grad wärmer als zum Mittel. Im Juli, der österreichweit mit plus 2,6 Grad der relativ wärmste Monat des Jahres war, wurden auch die höchsten Temperaturmaxima erreicht. In St. Andrä/Lavanttal (K) kletterte das Thermometer am 22. Juli auf 37,2 Grad. Der Monat Juli war in Graz mit einem Mittel von 22,4 Grad auch der wärmste seit Beginn der Messungen im Jahre 1837.
2010 lag der Niederschlagsschwerpunkt im Nordosten - in sieben der zwölf Monate zum Teil deutlich über den vieljährigen Mittelwerten. Zum zweiten Mal in Folge erlangte der Weinbauort Langenlois (NÖ) mit 161 Prozent (726 Millimeter) Platz eins der Niederschlagsstatistik. Aber auch in Vorarlberg, im südlichen Kärnten und im Südburgenland lagen die Mengen mit 110 bis 130 Prozent deutlich über dem vieljährigen Mittel.
Über ganz Österreich erreichte die Sonnenscheindauer rund 96 Prozent des vieljährigen Mittels. Auf den ersten Blick scheint es zwar, dass die gesamte jährliche Ausbeute nur leicht unterdurchschnittlich ausfiel. Durch den markanten Anstieg der jährlichen Sonnenscheindauer seit Mitte der 1980er Jahre fällt das Jahr 2010 aber unter das sonnenärmste seit 1996.
Die aufsummierten Neuschneehöhen übertrafen im Jahr 2010 weitgehend die vieljährigen Mittelwerte. An manchen Orten, wie etwa in Retz (NÖ), fiel nahezu die dreifache der sonst üblichen Menge. Besonders wenig Schnee fiel im Oberen Inntal und am Arlberg.