Einbrüche in Wohnungen und Privathäuser stehen weiter im Brennpunkt. BK-Direktor Lang wünscht sich mehr "Manpower".
"Fremde" halten in der Kriminalstatistik 2009 bei den Täterzahlen bei 28 Prozent. Dieser Anteil ist ein Prozent höher als im Jahr davor und liegt nach Angaben von Franz Lang, Direktor des Bundeskriminalamts (BK), im langjährigen Durchschnitt. 176.587 Verdächtige (72 Prozent) waren Inländer.
Deutsche und Serben
Nach Herkunftsländern aufgeschlüsselt,
liegen Deutsche und Serben mit 8.323 bzw. 8.117 Angezeigten fast gleichauf.
Hier kommt laut Bundeskriminalamt aber auch eine Eigenheit zum Tragen, die
bald aus der Kriminalstatistik verschwinden soll: Bisher landen auch alle
Verkehrsunfälle mit Verletzten in den Daten.
Keine "Kriminaltouristen"
Bei Einbruchsdiebstählen
halten ausländische Täter mit 6.959 Anzeigen einen Anteil von 50 Prozent.
Bei Einbruchsdiebstählen in Wohnungen und Häuser liegt er sogar bei 71
Prozent. Die Tätergruppen sind laut Lang keine "Kriminaltouristen",
sondern "haben Strukturen in und rund um Wien etabliert". Die
Klärungsquote bei Einbrüchen in Häuser lag bei 9,1 Prozent, bei Wohnungen
gar nur bei 5,4 Prozent, sagte der BK-Direktor.
3,3 Prozent mehr
Anzeigen
Im vergangenen Jahr sind in Österreich 591.597 Strafdelikte
angezeigt worden, um 3,3 Prozent mehr als 2008. Die größte Zunahme gab es im
besonders unter der stark gestiegenen Einbruchskriminalität leidenden Wien,
wo 228.593 Straftaten anfielen, ein Plus von 7,22 Prozent. "Es war ein
harter Job", sagte Franz Lang, Direktor des Bundeskriminalamts (BK), am
Montag im Rückblick auf "ein durchwachsenes, sehr schwieriges Jahr".
Sicherheitsgefühl stark beeinträchtigt
Die Welle an
Einbruchsdiebstählen in Wohnungen und Privathäuser hat das Sicherheitsgefühl
der Bevölkerung stark beeinträchtigt. Schon 2008 hatte es bei Wohnungen
österreichweit 11.553 Fälle gegeben, 2009 war die Zahl auf 12.259 gestiegen.
Bei den Einfamilienhäusern wuchs die Fallzahl von 5.627 auf 7.459. "Es
gibt kaum jemanden mehr, der keine Betroffenen im Verwandten- und
Bekanntenkreis hat", gab Lang zu. "Der Österreicher ist hier am
wehrlosesten und irritiertesten."
Höhepunkt der Einbrüche
Der Höhepunkt der
Einbruchswelle währte vom Spätherbst 2008 bis zum Juli 2009. Ab dem
Frühsommer seien "alle freien Ressourcen" auf das Thema
Einbrüche konzentriert worden, sagte Lang. Danach habe sich die Lage im
vergangenen Sommer und Herbst wesentlich verbessert. Jüngste Daten aus dem
Sicherheitsmonitor würden diese Entwicklung bestätigen.
Aufklärungsquote verbessert
2009 wurden übrigens fast
gleich viele Fälle angezeigt wie 2002, damals waren es 591.584. 2003, 2004,
2005 und 2007 gab es deutlich mehr Anzeigen. 2006 und 2008 lag die Zahl
jeweils unter jener von 2009. Die Aufklärungsquote hat sich im vergangenen
Jahr um 1,52 Prozentpunkte auf 39,85 Prozent verbessert.