3.000 Straftaten gehen auf ihr Konto
30.000 Tschetschenen in Österreich
06.07.2020Immer wieder kommt es in Österreich zu Problemen mit Tschetschenen. 3.000 Straftaten gehen auf ihr Konto.
Laut aktuellen Schätzungen leben etwa 30.000 Personen aus Tschetschenien in Österreich. Die meisten von ihnen flüchteten vor den beiden Tschetschenien-Kriegen mit Russland. In den vergangenen Jahren verließen sie wegen der Gewaltorgien von Präsident Ramsan Kadyrow ihr Land (1,1 Millionen Einwohner).
Asyl. Alleine im Vorjahr kamen 2.211 Tschetschenen zu uns. Von ihnen stellten 723 einen Asylantrag. 378 wurden positiv beschieden, 518 wurden abgelehnt.
Tschetschenen planten Terror auf Silvesterpfad
3.000 Taten. Laut einer Erhebung aus dem Jahr 2018 gehen mehr als 3.000 Straftaten jährlich auf das Konto von Tschetschenen. Großteils handelt es sich um Gewaltverbrechen: Messerstechereien, Schussattentate, Drogenhandel. Erst Ende Mai musste die Polizei in Wien-Liesing zu einer Massenschlägerei mit 20 Tschetschenen ausrücken.
Für Aufsehen sorgten drei Tschetschenen, die voriges Jahr Bombenattentate in Österreich und Deutschland planten. Sie hatten etwa den Christkindlmarkt am Wiener Rathausplatz im Visier.
Ohne Job. Auffällig ist die Beschäftigungsquote. Im Juni waren knapp 37 Prozent der Tschetschenen arbeitslos. Das sind um 45 % mehr als im Juni des Vorjahres. Allerdings: Damals gab es keine Corona-Krise.
Zwei Drittel haben nach 10 Jahren keinen Job
Eine Langfrist-Untersuchung im Auftrag des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) zeigt: Nur ein Drittel der Tschetschenen hat nach 10 Jahren in Österreich einen Job.
Eine weitere Studie (Prof. Peter Filzmaier) untersuchte die Rolle der Religion im Leben der Tschetschenen. 89 % sind sehr oder eher gläubig. 60 % sagen, der Islam soll eine starke Rolle in der Gesellschaft spielen. 16 % würden für ihren Glauben sterben.
42 % der hier lebenden Tschetschenen fühlen sich eher ihrem Geburtsland verbunden, nur ein Viertel eher mit Österreich.
Nehammer: "Wir haben keinen Platz für Parallelgesellschaften"
ÖVP-Innenminister Karl Nehammer zum Mord: „Derzeit wird intensiv ermittelt, wer die Hintermänner sind … Viel zu oft werden ausländische Konflikte nach Österreich hineingetragen. Gewaltbereite oder radikale Gruppen, die den Rechtsstaat mit Füßen treten, werden entschieden in die Schranken gewiesen. Parallelgesellschaften haben in unserem Land keinen Platz und werden mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft.“