Heute ist es soweit: Das Entscheidungsspiel um den Aufstieg ins EM-Viertelfinale zwischen Österreich und Deutschland steht an - Massenandrang inklusive.
Weiße Trikots, auf denen irgendwo die Farben der deutschen Fahne, Schwarz-Rot-Gold, zu finden waren: Dieses Bild beherrschte am Montagvormittag die Szenerie am Wiener Westbahnhof. Immer mehr Schlachtenbummler von Österreichs Gegner am Abend im Ernst-Happel-Stadion kamen an. Und sie sollten sich in der falschen Stadt wähnen, wenn es nach ihren österreichischen Kontrahenten ging. "Willkommen in Cordoba", raunte ein Ösi einer Gruppe Deutscher zu.
Gute Stimmung
Doch die reagierten wie seinerzeit die Gallier bei
Asterix auf den Namen der Stadt Alesia: "Ist das ein Cocktail?",
fragte einer der Deutschen aus Halle an der Saale. "Ja, ein bitterer,
versetzte der Wiener. Doch die Schwarz-Rot-Goldenen ließen sich die Laune
nicht verderben. "Es wird eine spannende Sache, aber wir gewinnen",
sagte einer. Außerdem sei Wien ja eine schöne Stadt. Auch das Schweizerhaus: "Dort
gibt's ein sehr gutes Bier und an 'Haxn'."
Bereits am Sonntag hat sich in Wien bei der Polizei alles um das Entscheidungsmatch Österreich-Deutschland am Montag gedreht. 3.500 österreichische Polizisten sind insgesamt im Einsatz, "wir werden auch sehr stark auf die deutsche Unterstützungskräfte bauen", sagte Günther Marek, EURO-Koordinator im Innenministerium bei der Host-City-Pressekonferenz. Laut Exekutive werden rund 40.000 deutsche Fans erwartet.
Insgesamt rund 200.000 Menschen auf den Straßen
Da am Montag
auch Polen und Kroatien spielen, werden von diesen beiden Nationen auch
zahlreiche Fans in den Wiener Fanzonen anzutreffen sein. Die Wiener Polizei
rechnet mti 150.000 bis 200.000 Menschen, die in Sachen Fußball auf den
Beinen sein werden.
Provokationen erwartet
Für die Wiener Polizei steht am Montag
wieder der Dialog im Vordergrund, man werde aber auch nicht scheuen, den
Fans die gelbe oder gegebenenfalls rote Karte zu zeigen, so Oberst Christian
Stella, Sprecher der Wiener Polizei. "Wir wissen, dass es zu
Provokationen kommen wird", sagte er weiter, die Exekutive wird daher
auf das "beste Mittel, die Trennung der rivalisierenden Fangruppen"
setzen.
Keine Probleme für Klagenfurt erwartet
Wenig Schwierigkeiten
erwartet sich die Polizei für die Begegnung Polen-Kroatien in Klagenfurt.
Rund 15.000 Polen werden am Montag in der Kärntner Landeshauptstadt sein -
6.500 davon haben ein Ticket. "Hier ist das Interesse geringer, weil es
für die polnische Mannschaft wenig sportliche Möglichkeiten gibt",
sagte Marek. Auch die meisten kroatischen Fans "konzentrieren sich
bereits auf das Viertelfinale", so der EURO-Koordinator im
Innenministerium, die Exekutive erwartet dennoch rund 15.000
Rot-Weiß-Karierte, davon 5.700 im Stadion.
Auch der Samstag verlief aus Sicht der Polizei ruhig, sowohl rund um die beiden Spiele in Salzburg und Innsbruck als auch in Wien gab es keine Probleme. In der Bundeshauptstadt verzeichnete man wiederum einen Rückgang der Einsätze um 22 Prozent im Vergleich zu einem "EURO"-freien Wochenende. Rund 24.000 Fußballfans aller Nationen hatten sich in der Fanzone und den Public Viewing-Bereichen versammelt. Neun Mal mussten Beamte wegen Verwaltungsübertretungen einschreiten.