Juwelier-Überfälle

42,5 Jahre Haft für "Pink-Panther"-Räuber

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Für drei Juwelier-Überfälle in Wien. Alle Urteile bereits rechtskräftig.

Sechs mutmaßliche Mitgleider der "Pink-Panther"-Bande sind am Dienstag im Wiener Straflandesgericht zu isgesamt 42,6 Jahren Haft verurteilt worden. Die international operierende und weltverzweigte "Pink-Panther"-Bande ist für spektakuläre Überfälle auf Juweliere bekannt geworden. Die Männer - allesamt gebürtige Serben - im Alter zwischen 28 und 33 Jahren hatten im Vorjahr in der Bundeshauptstadt drei Juwelier-Geschäfte überfallen. Für ihren Anführer Nikola K. (30) setzte es neuneinhalb Jahre Haft, die übrigen fünf Angeklagten fassten Freiheitsstrafen zwischen fünf und neun Jahren aus. Die Urteile sind bereits rechtskräftig.

Prozess begann mit einstündiger Verspätung
Der Prozess gegen die sechs mutmaßlichen Mitglieder der berüchtigten "Pink Panther"-Bande hatte mit einstündiger Verspätung begonnen. Aus bisher ungeklärter Ursache hatte die Verständigung vom Verhandlungstermin die zuständige Stelle im Landesgerichtlichen Gefangenenhaus nicht erreicht, wo die Angeklagten seit zehn Monaten in U-Haft sitzen.

Richter wunderte sich überleere Anklagebank
Erst ein Anruf von Richter Peter Liebetreu, der sich beim avisierten Prozessbeginn um 9.00 Uhr über die leer gebliebene Anklagebank wunderte, setzte die Vorführung in Gang. Die Männer mussten erst aus ihren Zellen gebracht werden, kurzfristig wurden Justizwachebeamte zusammengetrommelt, die sich teilweise noch umziehen mussten, um in Uniform ihrer Begleit- und Überwachungstätigkeit nachgehen zu können.

Angeklagte legen umfassende Geständnisse ab
Die sechs Angeklagten, die in unterschiedlicher Zusammensetzung und in abgestufter Beteiligung an den drei Überfällen beteiligt gewesen sein sollen, legten umfassende Geständnisse ab. Sie versicherten allerdings, nicht Teil des international operierenden, weitverzweigten "Pink Panther"-Netzwerks zu sein. Nikola K. (30), an allen drei Überfällen direkt beteiligt, "outete" sich vor dem Schöffensenat als Boss des Sextetts: "Sie sehen mich als Chef." Man habe mit den Überfällen "schnell zu Geld kommen wollen".

Schmuck im Wert von 229.000 Euro gestohlen
Die Angeklagten - allesamt gebürtige Serben im Alter zwischen 28 und 33 Jahren - sollen in unterschiedlicher Zusammensetzung an den äußerst gewinnbringenden Überfällen beteiligt gewesen sein. Drei weitere Komplizen, die an den ersten beiden Coups mitgewirkt hatten, konnten sich absetzen.

Zur Last werden den Angeklagten die Überfälle auf das Geschäft "Gold Diskont" in Wien-Floridsdorf vom 12. Mai, den Juwelier "Bodrum" in Wien-Brigittenau vom 13. Juli und das Geschäft "Gold & Silber Fatih Kuyumcusu" in Wien-Brigittenau vom 18. August gelegt. Dabei konnten die Täter laut Anklage Schmuck im Gesamtwert von 229.000 Euro erbeuten.

"Pink-Panther"-Prozess gestartet

Räuber blieben im Stau stecken
Nach dem letzten Coup waren zwei Räuber mit ihrem Fluchtfahrzeug im Stau stecken geblieben, worauf sie vom Einsatzkommando "Cobra" überwältigt werden konnten. Vier weitere Männer wurden wenig später in der Wohnung eines Angeklagten festgenommen.

VIDEO: So wurde die Pink-Panther-Bande gefasst

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