Obersteiermark

450 Hippies campierten illegal in Kaiserau

07.08.2016

Durch die Bezirkshauptmannschaft wurde eine Räumung angeordnet.

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© Getty Images (Symbolbild)
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Ein europaweites Treffen von rund 450 Mitgliedern der sogenannten Rainbow Family, die ohne Zustimmung des Grundstückeigentümers auf einer Alm in der Kaiserau bei Admont campierten, hat am Sonntag im Bezirk Liezen für Aufregung gesorgt. Nach einer Räumungsverordnung der Bezirkshauptmannschaft Liezen zogen die Campierer unter der Beobachtung von rund 70 Polizisten am Nachmittag wieder ab.

Das für mehrere Wochen geplante sogenannte Rainbow-Gathering unter freiem Himmel fand bereits seit einigen Tagen statt: "Die Leute waren zuvor schon im Bezirk in Wildalpen und Palfau und sind dann in die Kaiserau weitergezogen", sagte Polizeisprecher Fritz Grundnig der APA. Die laut Polizei rund 450 Personen, unter ihnen Familien mit Kindern, haben sich auf einer Alm auf den Gründen des Stiftes Admont, ohne vorherige Rücksprache mit dem Stift, eingefunden und in Wohnmobilen und Zelten übernachtet. Das Stift erstattete Anzeige.

Unerlaubte Feuerstellen

"Problematisch war vor allem, dass sie in einem Stück, das in einem Waldgebiet liegt, Zelte errichtet und mehrere kleine und eine große Feuerstellen errichtet haben. Das Ganze ohne die Zustimmung des Grundstückeigentümers", begründete der Liezener Bezirkshauptmann Josef Dick die Entscheidung, eine Räumung anzuordnen und je nach Lage auch durch den Einsatz von Exekutive durchzusetzen. "Das Ganze ist ein Weidegebiet. Auf der Fläche waren 200 Tiere, die wir aus Sicherheitsgründen wegtreiben mussten. Auch wenn sie uns gefragt hätten, hätten wir ein Camp an dieser Stelle niemals gestatten können", betonte Helmuth Neuner, Wirtschaftsdirektor der Stiftes Admont.

Sonntagvormittag wurde durch die Exekutive mit Megafonen eine Verordnung der Bezirkshauptmannschaft verlesen, wonach der Abzug unverzüglich zu erfolgen habe. Gegen 15.00 Uhr hatten die wilden Campierer die auf rund 1.200 Metern Seehöhe gelegene Alm verlassen. "Einige Personen haben passiven Widerstand geleistet, einer musste vom Gelände getragen werden, Festnahmen hat es keine gegeben", schilderte Polizeisprecher Fritz Grundnig. An die 100 Personen hatten sich allerdings noch am Parkplatz versammelt und einen Sitzkreis gebildet.

Treffen an abgeschiedenen Orten

Vonseiten der Leitstelle des Roten Kreuzes hieß es auf Anfrage der APA, dass es "mehrere kleine Versorgungen" gegeben habe. Das Rote Kreuz hatte ein Versorgungszelt und mehrere Einsatzwagen vor Ort.

Das europäischen Haupttreffen der Rainbow Family findet in der Regel rund um den zweiten Vollmond nach der Sommersonnenwende an abgeschiedenen Orten in wechselnden Ländern statt. Zuletzt fiel die Entscheidung für "ein Gebiet in den Alpen".

Die Karawane wird wohl weiterziehen: "Jetzt suchen wir halt wieder nach Leuten, die uns ihre Felder und Wiesen zum Campen zur Verfügung stellen würden. Das Europäische Gathering dauert ja noch rund einen Monat und der Höhepunkt wäre Mitte August. Ich hoffe, dass sich Angebote in der Steiermark oder Oberösterreich auftun", sagte der steirische Rainbow-Family-Aktivist Robert zur APA. Im Gespräch gab er zu, dass bei der diesjährigen Organisation des Zusammentreffens von Family-Mitgliedern aus ganz Europa "nicht alles ganz glücklich gelaufen" sei.

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