"Operation Java"

48 Georgier bei Razzia verhaftet

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Auf ihr Konto gehen rund 30 Prozent der Einbrüche in Wien.

"Es ist uns nicht nur ein großer Schlag gegen die georgische Organisierte Kriminalität gelungen, sondern wir haben auch eine mafiöse Struktur zerschlagen, bis hin zur Spitze." Das sagte Innenministerin Maria Fekter (V) am Dienstag über die "Operation Java". Bei dieser Amtshandlung hatten heimische Ermittler am Vortag 25 mutmaßliche Mafiamitglieder, darunter zwei Bosse, verhaftet. In einer konzertierten Aktion nahm die Exekutive in anderen Ländern Europas weitere 60 mutmaßliche Mafia-Angehörige fest.

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(c) APA

Tausende Diebstähle
Die laut Polizei zerschlagene Struktur sei für rund 30 Prozent der Wohnungseinbrüche in Wien verantwortlich, meinte der Direktor des Bundeskriminalamts (BK), Franz Lang. Der Organisation werden "Hunderte Einbruchsdiebstähle und Tausende Diebstähle" zur Last gelegt.

48 Festnahmen insgesamt
Ihren Ausgangspunkt nahmen die Ermittlungen Anfang 2009 in Spanien, wo am Montag ebenfalls zwei Paten festgenommen wurden. Im vergangenen Sommer begann die Soko Ost in Österreich mit ihren Aktionen, zu diesem Zeitpunkt nahm man auch Kontakt mit der spanischen Polizei auf. Die Soko Ost hat laut Lang 330 Einbrecher aus Georgien erwischt. Bei ihnen handelte es sich allerdings um sogenannte Soldaten, nicht um die Führungsspitze der Organisation. Im Herbst begannen dann Strukturermittlungen. Insgesamt gab es im Zuge der Aktion inklusive der Vorfeldermittlungen bis heute 48 Festnahmen in Österreich.

Die Verhaftungswelle startete am Sonntag
Die meisten Festgenommenen gab es in Österreich. 22 Personen wurden in Deutschland verhaftet. Darunter befindet sich möglicherweise ein fünfter sogenannter Dieb im Gesetz, wie die Paten der kriminellen Organisationen in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion genannt werden. In Spanien wurden 24 Haftbefehle vollzogen, in der Schweiz elf und in Italien vier. In Frankreich wurde den Ermittlern zufolge ein Mordkomplott aufgedeckt. Auf freiem Fuß dürfte sich allerdings der Kopf der Organisation befinden, der sich im südlichen Westeuropa aufgehalten haben soll.

37 Kilogramm Schmuck
Bei den beiden mutmaßlichen Paten handelt es sich um einen 42-Jährigen, der in Wien-Währing wohnte, und einen 40-Jährigen aus der Leopoldstadt. Beide sind Asylwerber, so Ernst Geiger, Leiter der Abteilung Ermittlungen, Allgemeine und Organisierte Kriminalität im BK. "Sie haben ein schönes Leben gehabt, schöne Wohnungen, tolle Autos", so der BK-Vertreter. Einer offiziellen Beschäftigung gingen die beiden nicht nach, sie wurden von den Einzahlungen der subalternen Mitglieder der Organisation in die Gemeinschaftskasse ("Obschak") finanziert. Als Beispiel für die Aktivitäten der Gruppe zeigte Geiger Fotos von 37 Kilo Schmuck, die in den vergangenen zwei Wochen bei Einbrüchen in Wien-Landstraße entwendet worden waren. Der Großteil der Festgenommenen lebte offiziell als Asylwerber in Österreich, wie Fekter sagte.

Den Verdächtigen wird ein ganzer Auszug aus dem Strafgesetzbuch zur Last gelegt: Neben der Beteiligung an einer kriminellen Organisation sind das Einbruchsdiebstahl, Ladendiebstahl, Erpressung, bewaffneter Raubüberfall, Körperverletzungen, Hehlerei und Geldwäsche. An der Aktion in Österreich waren am Montag 172 Polizisten beteiligt. Sie kamen vom Bundeskriminalamt, von den Landeskriminalämtern Wien, Niederösterreich, Burgenland, Oberösterreich und Tirol sowie von den Sondereinheiten "Cobra" und "WEGA".

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