5.000 Österreicher abgeprüft

Jetzt kommt PISA-Test für Erwachsene

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Die Testkandidaten bekommen 50 Euro Aufwandsentschädigung.

Bis Februar 2012 prüfen die Tester 5.000 Österreicher in ihren Alltagskompetenzen. Die Ergebnisse der PIAAC-Studie kommen erst 2013.

Jetzt haben auch die Erwachsenen die Gelegenheit, sich gründlich zu blamieren. Nach den schlechten Ergebnissen der internationalen PISA-Schüler-Studie startete Anfang August der PIAAC-Test für 16- bis 65-Jährige.

5.000 Österreicher werden bis zum Februar 2012 in den Bereichen Lesefähigkeit, Mathematik und neue Technologien abgeprüft. Dabei geht es um Alltagsfähigkeiten. Beispiel: Ein Thermometer zeigt Grad Celsius und Fahrenheit an – welche Skala bezieht sich auf welche Einheit? (Siehe rechts.) Bei der Lesekompetenz wird überprüft, ob Texte des Alltags wie Beipackzettel oder Bedienungsanleitungen verstanden werden.

Die Prüfer kommen mit Laptop zu den per Zufall ausgewählten Testpersonen nach Hause. Der Test, der von der Statistik Austria durchgeführt wird, passt sich dem Niveau der Befragten an: Je mehr falsche Antworten kommen, umso leichter wird er – und umgekehrt. Für Personen, die sich mit Computern gar nicht auskennen, gibt es auch eine entsprechende Papierversion. Ergebnisse der Studie kommen erst im Herbst 2013.

Freiwillig

Die Teilnahme ist freiwillig und im Gegensatz zu den Schülern bekommen die erwachsenen Prüflinge für den zweistündigen Test eine Entschädigung von 50 Euro. Das Unterrichts- und das Sozialministerium finanzieren den Test mit je 1,5 Mio. Euro.
Insgesamt nehmen 25 Länder an der PIAAC-Studie teil: USA, Australien, Korea und viele europäische Staaten. Zur Sinnhaftigkeit der Studie heißt es aus dem Unterrichtsministerium: „Die Ergebnisse sind wesentlich für das lebenslange Lernen. Wir werden dann wissen, wo wir noch Schwerpunkte setzen müssen.“

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PISA-Präsentation

Bildungsministerin Claudia Schmied und Günter Haider, Direktor des für die Österreich-Tests zuständigen Bundesinstituts für Bildungsforschung, präsentierten am Dienstag im Ares-Tower die Ergebnisse der aktuellen PISA-Studie.

Haider zu den wenig erfreulichen Resultaten: "Das Ergebnis kann uns als Kulturnation nicht zufrieden stellen. 25.000 verlassen jedes Jahr die Hauptschule, ohne lesen zu können."

„PISA ist ernst zu nehmen. Österreich schöpft das Begabungs- und Leistungspotenzial der Schülerinnen und Schüler bei weitem nicht aus", so die Ministerin.

Nach dem schlechten Abschneiden Österreichischer SchülerInnen fordert Schmied mehr denn je eine rasche Umsetzung der Bildungsreform. Parteiintern bekommt sie Rückenstärkung; Gegenwind kommt von der ÖVP.

"Parteipolitische Grenzen müssen im Interesse unserer jungen Menschen und der Zukunft Österreichs überwunden werden. Lasst Worten Taten folgen,“ appelierte Schmied.

"PISA 2009 bekräftigt mich, konsequent und hartnäckig für Reformen einzutreten“, so die Ministerin.

Zum "Umgang" mit den Resultaten rät die Unterrichtsministerin, dass die üblichen „PISA-Rituale“ − (1) PISA-Präsentation, (2) Wer hat Schuld? (3) Gründung von Kommissionen, (4) geringe Reformbereitschaft − diesmal erst gar nicht beginnen. Reformen müssen her.

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