Der Mord an "Oma Hedwig" ist geklärt: Die Nachbarin erstach sie wegen 720 Euro.
Als die verdächtige 34-jährige Daniela K. Sonntagmittag am Polizeiposten in Timelkam zu erzählen begann, stockte selbst erfahrenen Ermittlern der Atem: Ja, sie habe die wehrlose 77-jährige Hedwig Moser getötet, gab die fünffache Mutter Daniela K. vor den Ermittlern rasch zu. Das unfassbare Motiv: Geldbeschaffung für den Familienurlaub in Kroatien.
Details aus dem Vernehmungsprotokoll:
Am Nachmittag des 28. Juli
klingelte es bei der rüstigen 77-Jährigen an der Türe. Davor stand keine
Unbekannte: Daniela K., die laut Ermittlern „unauffällig“ und „gut situiert“
mit ihrem Mann im Häuschen daneben wohnt. In der Hand hatte die kräftige
Frau eine Flasche Prosecco, Oma Hedwig bat die Nachbarin ins Haus.
Proseccoflasche gegen den Kopf
Noch im Hausflur – die alte Dame
hatte sich gerade einmal umgedreht – schlug K. völlig unvermittelt zu. Von
der Flasche mehrmals am Kopf getroffen ging die Pensionistin zu Boden.
Wegen 720 Euro erstochen
Als ihr Opfer röchelnd am Boden lag,
rannte Daniela K. in die Küche des Hauses, holte ein Messer aus der
Schublade und rammte es der 77-Jährigen von hinten so lange in den Rücken,
bis sie tot war. Danach suchte die Verdächtige nach Wertgegenständen. Und
wurde fündig: Bargeld und vier Sammlermünzen im Wert von 720 Euro.
Taschengeld für Familienurlaub
Allerdings: Mehr Beute hatte
K. auch nicht erwartet. Denn der Grund für den eiskalt geplanten Raubmord
war trivial: Sie benötigte nur ein bisschen zusätzliches Taschengeld für den
Familienurlaub in Kroatien, der am nächsten Morgen starten sollte.
Tags darauf ging es ans Meer
Unglaublich: Noch am selben Tag
verkaufte die mutmaßliche Täterin die erbeuteten Münzen, kam nach Hause zu
ihrem Ehemann und den Kindern und ließ sich nichts anmerken. Tags darauf
fuhr man wie geplant mit dem Auto nach Kroatien ans Meer. Dort verbrachten
die K.s einen geruhsamen Urlaub, während die Ermittler in Österreich lange
im Dunkeln tappten. Und der Mörderin letztlich doch auf die Schliche kamen.
Eiskalt: Im Verhör floss keine einzige Träne
Wie die
Ermittler durchblicken lassen, konnten sie die Killerin, die sich im Süden
die Sonne auf den Bauch scheinen ließ, über die Sammlermünzen – die sie bei
einem Händler im Bezirk Vöcklabruck zu Bargeld gemacht hatte – ausforschen.
Als sie am Sonntag mit ihrer Familie aus den Ferien zurückkam, klickten die Handschellen. Ihr Mann und die Kinder erlitten den Schock ihres Lebens und werden seither psychologisch betreut.
Die Verdächtige leugnete nicht lange. OÖ-Sicherheitsdirektor Alois Lißl: „Sie ist voll geständig und schilderte die Ereignisse völlig gefasst ohne eine einzige Träne.“