Nur leichte Entspannung am Dienstag: 50.000 Flüchtlinge reisten bisher durch Österreich.
Zwar geriet der Zustrom nach Österreich wegen der deutschen Grenzkontrollen ins Stocken, trotzdem haben zuletzt laut Innenministerium mehr als 50.000 Flüchtlinge Österreich durchquert. Fast alle wollten nach Deutschland, nur etwa 2.400 Schutzsuchende stellten in Österreich einen Asylantrag – das sind im Schnitt 300 Asylanträge pro Tag. Weil so viele Flüchtlinge in Österreich festsitzen, stieg zuletzt aber die Zahl der Asylanträge auf bis zu 700 am Tag. Die Hotspots waren neben Nickelsdorf und Heiligenkreuz erneut Wien und Salzburg.
- Wien: Tausende am Bahnhof. Mehr als 6.000 Menschen haben die Nacht auf Dienstag in Wien verbracht, 1.200 von ihnen mussten am Westbahnhof schlafen. Am Dienstag hielt der Ansturm an, laut Polizeisprecher Roman Hahslinger befanden sich am Westbahnhof 4.000 Migranten.
- Hotspot Salzburg: Der Hauptbahnhof Salzburg blieb Staupunkt, wegen der Grenzkontrollen strandeten hier Hunderte Flüchtlinge. Weil Züge nach Deutschland nur unregelmäßig fuhren, spitzte sich die Lage zu und es kam unter den 700 Flüchtlingen am Bahnhof zu Tumulten.
Die Asylsituation in Österreich ist an der Kapazitätsgrenze. Das Innenministerium sprach wegen des Mangels an Schlafstätten von einer „krisenhaften Situation“. Bis Mitte September gab es 50.000 Asylanträge, im August mit 9.000 Anträgen einen Rekord. Rund 50.000 Menschen sind in Grundversorgung, in Traiskirchen halten sich derzeit 3.500 Flüchtlinge auf. (prj)