Die Selbsthilfegruppe "Krebspatienten für Krebspatienten", die Mitte April 372 Anzeigen gegen ihrer Meinung nach beim Rauchverbot säumige Wirte in der Wiener Innenstadt eingereicht hat, ist nun in der Donaustadt zur Tat geschritten.
Freiwillige hätten im und rund um das Donauzentrum bzw. Donauplex 73 Gastronomen bezüglich eines Verstoßes gegen das Tabakgesetz untersucht, erklärte Obmann Dietmar Erlacher am Donnerstag. Gegen 62 davon erstattete die Initiative Anzeige.
Raucherkuch'ln
Diese wurden am Bezirksamt unmittelbar nach dem
Pressetermin übergeben. Nicht angezeigt wurden drei Restaurants, die
Raucher- und Nichtraucher-Bereiche aufwiesen, bei den restlichen acht
handelte es sich laut Erlacher um "Raucherkuchel'n", sprich
Kleingaststätten unter 50 Quadratmetern, die den Tabakkonsum gestatten
dürfen. "Wir brauchen in Österreich generell rauchfreie
Gaststätten, zum Wohle der Gesundheit, aber auch zur Beendigung der
Wettbewerbsverzerrung, sowie für das Wohl unserer Touristen",
betonte der Obmann.
Anzeigen per Internet
Verkündet wurde bei dem Termin weiters die
Schaltung der Internetseite http://www.rauchersheriff.at, über die ab Anfang
Mai anonym jeder Anzeigen an die Behörden versenden können soll. Eine nach
dem Termin geplante Demonstration sagte die Nichtraucher-Initiative aus
Sicherheitsgründen ab, in der Nacht auf Donnerstag sei es bei Dreharbeiten
in der Wiener Innenstadt in einem Lokal zu Handgreiflichkeiten gekommen.
Auch künftig will die Selbsthilfegruppe weiter kontrollieren, vor allem in
Einkaufszentren und -Straßen.