Gefährdete Rasse
780.000 Euro Förderung für Lipizzaner
01.07.2010
Spanische Hofreitschule rechnet mit einer Million Euro Defizit für 2010.
Das Landwirtschaftsministerium hat für die Spanische Hofreitschule in Wien bzw. das Bundesgestüt Piber in der Weststeiermark neuerlich 780.000 Euro Zuchtförderung zugesagt. Das erklärte Barbara Sommersacher, Sprecherin des Traditionsunternehmens. Schon für 2009 sei ein Betrag in der gleichen Höhe ausbezahlt worden.
Maximal 5.000 Lipizzaner weltweit
Es handelt sich dabei um eine
Förderung für die Zucht gefährdeter Tierrassen und speziell Haustierrassen.
Der weltweite Bestand an Lipizzanern umfasst maximal 5.000 Tiere. "Wir
haben den gesetzlichen Auftrag, die Rasse zu erhalten. Das geschieht in Piber",
sagte Sommersacher. Im Bundesgestüt gibt es 70 Zuchtstuten. Inklusive Fohlen
und ein- bis dreijährigen Pferden leben dort 250 Tiere. Ein kostendeckender
Betrieb ist nicht möglich. Im Jahr kommen knapp 60.000 Besucher, die im
Schnitt vier bis fünf Euro pro Person für den Eintritt zahlen. Der Betrieb
des Gestüts kostet pro Tag 10.000 Euro.
Eine Million Euro Defizit erwartet
Für 2010 befürchtet die
Hofreitschule einen Abgang von einer Million Euro, nachdem das Defizit in
den vergangenen Jahren gesenkt worden war. Das Minus 2,5 Millionen von 2007
wurde im Jahr darauf halbiert, 2009 fehlten unterm Strich knapp 300.000
Euro. Zur positiven Entwicklung trugen unter anderem eine
Deutschland-Tournee und das Florieren des Souvenirshops bei.
US-Tournee abgesagt
Das laufende Jahr war schwierig -
Wirtschaftskrise, Pferdehusten und Vulkanasche wirkten sich auf die
Einnahmen aus: Eine für den Herbst geplante USA-Tournee wurde vom
amerikanischen Veranstalter aus wirtschaftlichen Gründen abgesagt worden. Im
März litt ein Teil des "weißen Balletts" unter Husten,
so dass Vorstellungen entfielen, und dann bremste die Vulkanasche
Luftverkehr und Touristenstrom. Das bedeutete 300.000 Euro weniger
Einnahmen.