Nickelsdorf

8.000 Flüchtlinge an einem Tag

Teilen

Report aus dem Grenzort ­Nickelsdorf, der zum größten Flüchtlingscamp Europas wurde.

Der Strom scheint nicht mehr abzureißen. Apokalyptische Bilder. Es ist Samstagfrüh, regnet leicht, nur 15 Grad. Wie ein endloser Treck schleppen sich im Morgengrauen Tausende in kleinen Gruppen von Ungarn entlang der ­Autobahn zu Fuß in Richtung ehemaliges Zollamt Nickelsdorf. Frauen, Kinder, Ältere.

Alle sind erschöpft, durchnässt, frieren, haben Angst, wissen meist gar nicht, wo sie überhaupt sind. Manche Kinder haben gar keine Schuhe an, laufen barfuß. Sie weinen, klammern sich an den Röcken ihrer Mütter fest.

Video zum Thema: Reporter Karl Wendl in Nickelsdorf


Ungarn hat die Flüchtlingsmassen in der Nacht zum Samstag einfach in Bussen aus Budapest bis nach Hegyes­halom geschickt, dem ungarischen Grenzort.

Hunderte Helfer warten bereits auf die Flüchtlinge
Dort müssen sie aussteigen, die letzten drei, vier Kilometer bis nach Österreich zu Fuß bewältigen: „Nemsa?, Nemsa?“, ruft mir ein junger Mann fragend entgegen: „Ist das Österreich?“ Ich sage: „Ja!“ Er fällt mir um den Hals, er und seine Freunde schreien: „Danke, Österreich! Danke! Österreich ist ein gutes Land!“
Plötzlich Hunderte glückliche Gesichter: Die Menschen weinen, sacken einfach auf dem Asphalt zusammen.

Selbst den Helfern auf österreichischer Seite schießen die Tränen in die Augen: „Das bewegt, das lässt keinen kalt“, sagt Josef Zimmermann, ein Rotkreuzmann aus dem Waldviertel. Er und sein Kollege Herbert Langer sind um vier Uhr in der Früh losgefahren: „Wir wollten helfen.“

Auf österreichischer Seite warten Hunderte Helfer auf die Flüchtlinge. Polizei, Rotes Kreuz. Dutzende Dr. Richard-Reisebusse stehen bereit. Perfekte Organisation. Ab ein Uhr früh waren alle alarmiert. 
Der große Lkw-Parkplatz in ­Nickelsdorf wurde geräumt, unter dem großen Flachdach der alten Zollstation wurde die Rotkreuzstation errichtet.

10.000 Flüchtlinge wurden an diesem Tag erwartet, 8.000 werden es, bis die Ungarn die Busse wieder stoppen. Nur 20 stellten einen Asylantrag in Österreich. „Zwar brauchten wir einige Zeit“, sagt der stellvertretende Polizeichef des Burgenlands Christian Stella (49) zu ÖSTERREICH, „um die Massen halbwegs in den Griff zu bekommen, nach und nach wurde es aber übersichtlicher.“

Nach Erstversorgung mit Wasser, Obst, Sandwiches werden alle in Gruppen eingeteilt: Familien mit Kindern, Freunde, Gruppen. Wie vor der Gondelbahn kann dann einer nach dem anderen in die Busse. Von Nickelsdorf werden sie zum Bahnhof gebracht. Dann geht die Reise per Zug weiter. Fast alle wollen nach Deutschland. Farwat, der mit seinen zehn Kindern seit fast 30 Tagen unterwegs ist, bringt es auf den Punkt: „Nirgendwo wurden wir so freundlich empfangen wie hier. Danke, Österreich!“

Protokoll eines historischen Tages: Die Reise in die Freiheit

Freitagmittag begann der „Marsch der Hoffnung“: Nach Tagen unter unerträglichen Bedingungen am Budapester Bahnhof Keleti brachen Tausende Flüchtlinge zu Fuß zur österreichischen Grenze auf. Das Protokoll des Trecks gen Westen:
  • Freitag, 12.30 Uhr. Hunderte Flüchtlinge machen sich vom Budapester Bahnhof auf den Weg, viele Familien mit Kindern. Es werden immer mehr, bald weit über tausend. Ihr Ziel: Austria.
  • 19 Uhr. Die völlig erschöpften Flüchtlinge gehen am Pannenstreifen, entlang der Autobahn M 1.
  • 21.40 Uhr. Ungarn will die Flüchtlinge mit Bussen an die Grenze bringen.
  • 00.00 Uhr. Kanzler Faymann erklärt nach Telefonaten mit Deutschlands Kanzlerin Merkel und Ungarns Premier Orbán, Österreich werde die Flüchtlinge ein- und weiterreisen lassen.
  • Samstag, 1.30 Uhr. Der erste ungarische Bus mit Flücht­lingen fährt von der M 1 Richtung Grenze. Wenig später starten Busse vom ­Budapester Bahnhof.
  • 3 Uhr. Der erste Bus erreicht den Grenzort. Die Flüchtlinge steigen aus, gehen zu Fuß nach Österreich und werden in Nickelsdorf medizinisch vom Roten Kreuz versorgt, Essen und Wasser wird ausgegeben.
  • 6.15 Uhr. Erster Sonderzug der ÖBB fährt Flüchtlinge von Nickelsdorf nach Wien. Hunderte Freiwilige begrüßen sie dort, verteilen Essen und Spielzeug.
  • 12.20 Uhr. Auch mit Bussen kommen Flüchtlinge von der Grenze zum Westbahnhof. Viele fahren per Zug weiter nach Salzburg und dann nach München.
  • 12.30 Uhr. Ungarn stoppt die Busse. Es sei eine „einmalige Aktion“ gewesen. Erneut machen sich Hunderte vom Budapester Bahnhof zu Fuß Richtung Grenze auf.
  • 15 Uhr. Innenministerin Mikl-Leitner am Westbahnhof und dann in Nickelsdorf. In Wien wird sie von Flüchtlingen bejubelt, in Nickelsdorf wird sie von zwei Aktivistinnen beschimpft.
  • 20 Uhr. Der letzte Sonderzug des Tages verlässt Nickelsdorf in Richtung Wien, am Sonntag soll es in der Früh weitergehen.

Nächste Seite: Der LIVE-Ticker zum Nachlesen

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
 23:27

 23:09

600 Menschen werden in Salzburg übernachten

Nach einer Lagebesprechung geht das Land Salzburg derzeit davon aus, dass 600 Flüchtlinge am Salzburger Hauptbahnhof übernachten werden. Ein Zug mit rund 600 Flüchtlingen werde bis zur Weiterreise morgen früh vom Roten Kreuz betreut, hieß es vom Land und ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel.

"Die Flüchtlinge brauchen dazu den Zug nicht zu verlassen und werden dort unter anderem mit Decken versorgt, es stünden aber auch ausreichend Feldbetten bereit", sagte Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP). ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel ergänzte, dass der Zug über die Nacht auch beheizt werde und auch die Toiletten in Betrieb seien.

 22:26

Ungarn: FLüchtlinge nehmen Regionalzüge Richtung Westen

Auf dem Budapester Ostbahnhof Keleti bestiegen erneut viele Flüchtlinge Züge Richtung österreichischer Grenze. "Flüchtlinge können jetzt in die Züge in Ungarn. Gute Nachrichten heute Abend", postete die ungarische Nichtregierungsorganisation Migration Aid.

 22:10

Merkel telefonierte mit Orban

Nach wechselseitiger Kritik wegen des Umgangs mit Flüchtlingen haben die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und Ungarns Regierungschef Viktor Orban telefoniert. "Beide waren sich darüber einig, dass sowohl Ungarn wie auch Deutschland ihren europäischen Verpflichtungen, einschließlich den Verpflichtungen aus dem Dubliner Abkommen, nachkommen", teilte ein Regierungssprecher am Samstag in Berlin mit.

 21:42

ÖBB schickt noch einen Sonderzug

Die ÖBB hat angesichts des Flüchtlingsansturms an der ungarischen Grenze in Nickelsdorf einen weiteren Sonderzug eingeplant. Der letzte Zug des Tages sollte am Samstagabend um 22.00 Uhr abfahren und um ca. 23.10 Uhr am Wiener Westbahnhof ankommen, wie eine ÖBB-Sprecherin sagte. In Nickelsdorf hielten sich laut Polizei vor Abfahrt dieses Zuges rund 1.000 Flüchtlinge auf.

Der Sonderzug werde rund 400 Personen nach Wien bringen können, so die ÖBB. Die übrigen in Nickelsdorf aufhältigen Flüchtlinge sollten mit Bussen in die als provisorische Unterkunft dienende Nova Rock-Halle in Nickelsdorf gebracht werden.

 20:56

7.000 Flüchtlinge nach München

Bayern hat am Samstag die bisher wohl größte Zahl von Flüchtlingen gezählt, die über Österreich nach Deutschland einreisen. Insgesamt rechnete der Regierungspräsident von Oberbayern, Christoph Hillenbrand, damit, dass am Samstag über München bis zu 7.000 Flüchtlinge nach Deutschland kommen.

 20:10

Keine Züge in der Nacht

In der Nacht wird es vorerst keine Transporte für Flüchtlinge vom Grenzübergang nach Wien geben. Der erste Zug von Nickelsdorf kommt am morgigen Sonntag um 9.20 Uhr am Wiener Westbahnhof an, wie die ÖBB mitteilte. Am Sonntag soll der Zugverkehr mit verstärkter Kapazität geführt werden

 19:48

Bis zu 8.000 Personen am Westbahnhof erwartet

Am Wiener Westbahnhof waren bis zum Abend rund 6.500 Flüchtlinge angekommen. Der Großteil davon dürfte bereits in Richtung Deutschland weitergereist sein, sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger. Insgesamt rechnet die Polizei für Samstag noch mit zirka 1.500 weiteren Flüchtlingen am Westbahnhof. Damit dürften dann rund 8.000 Personen am Westbahnhof angekommen sein.

 19:28

4.300 Menschen in Zügen über Salzburg nach Deutschland

Am Salzburger Hauptbahnhof ist am Samstag die Weiterfahrt von Flüchtlingen mit Zügen nach Deutschland reibungslos verlaufen. "Allein in den vergangenen Stunden haben 1.000 Flüchtlinge Salzburg passiert, insgesamt passierten am heutigen Tag bereits 4.300 Personen den Salzburger Hauptbahnhof", berichtete der für die Koordination zuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP).

Die Welle der Hilfsbereitschaft am Bahnhof reißt nicht ab: Immer noch kommen Menschen vorbei um Kleidung, Schuhe, Essen und Trinken vorbeizubringen. In der Bahnhofshalle stehen Einkaufswagen voll mit Kleidung und Schuhe, mit beschrifteter Schuhgröße. Benötigt werden derzeit hauptsächlich Decken und warme Winterkleidung, falls Flüchtlinge wirklich die Nacht am Bahnhof verbringen müssten.

 19:10

Keine weiteren ungarischen Busse zur Grenze

Die ungarische Polizei habe betont, dass die Busse, die den ganzen Tag über Flüchtlinge an die Grenze brachten, eine einmalige Aktion waren. Das sagte Burgenlands Polizeidirektor Hans Peter Doskozil nach einem Treffen in Györ.127 Busse hatte die ungarische Polizei demnach im Einsatz mit mindestens 50 Flüchtlingen pro Fahrzeug.

"Mir wurde gesagt, dass es heute und auch morgen keine weiteren Busse geben wird", so Doskozil. Allerdings waren inzwischen auch über die ungarische Bundesstraße zu Fuß 300 bis 400 Flüchtlinge nach Nickelsdorf unterwegs.

 18:43

Aktivisten aus Österreich am Budapester Ostbahnhof

Aktivisten aus Österreich helfen Flüchtlingen in Budapest, berichtete das ungarische Portal 444.hu am Samstagabend. Die Helfer aus dem Nachbarland würden mit einer neuen Strategie versuchen, die am Ostbahnhof festsitzenden Migranten außer Landes zu bringen, so das Portal.

Demnach empfehlen die Aktivisten den Flüchtlingen, in Inlandszüge zu steigen, die sie bis nach Hegyeshalom bringen. Von dort sollten die Migranten dann einfach über die Grenze nach Österreich gehen. Die Österreicher würden die Migranten mit der Aussicht, dass sie an der Grenze von einer großen Anzahl an freiwilligen Helfern erwartet würden, ermutigen.

 18:21

Attacke gegen Mikl-Leitner in Nickelsdorf

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) ist am Samstagnachmittag bei ihrem Besuch am Grenzübergang Nickelsdorf von zwei Aktivistinnen aggressiv verbal attackiert worden. "Frau Minister, was machen Sie hier? Können Sie ruhig schlafen?", brüllten die Frauen unter anderem, als Mikl-Leitner zu Fuß beim Rotkreuz-Zelt unterwegs war.

Es kam sogar zu einem kurzen Gerangel mit einem Begleiter der Innenministerin. Mitarbeiter des Roten Kreuzes griffen schlichtend ein.

 17:52

Tausende marschieren Richtung Österreich

Nachdem am Samstag bereits mehr als 5.000 Migranten in Wien angekommen sind, marschierten am Nachmittag weiterhin Tausende durch Ungarn in Richtung Österreich. Der Marsch der Flüchtlinge vom Budapester Ostbahnhof wuchs indes auf rund 1.000 Menschen an, auch aus dem Osten Ungarns machten sich Hunderte auf den Weg.

 17:31

Grenzübergang Nickelsdorf weiterhin gesperrt

Die Ostautobahn (A4) im Bereich des Grenzübergangs Nickelsdorf/Hegyeshalom bleibt bis in die Abendstunden gesperrt. Das teilte der Autofahrerfahrerklub ARBÖ mit. Autofahrern wird geraten, über Sopron, Deutschkreuz und Kittsee auszuweichen.

 17:21

Über 5.000 Flüchtlinge in Wien angekommen

Am Samstagnachmittag waren bereits mehr als 5.000 Flüchtlinge am Wiener Westbahnhof angekommen. Rund 3.000 sind bereits weitergereist, sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger. "Einige tausend Flüchtlinge" werden am Samstag noch am Bahnhof erwartet, sagte Hahslinger. Bis 16.00 Uhr gab es laut Polizei circa 20 Asylanträge.

wbhf09.jpg © APA

Flüchtllinge am Wiener Westbahnhof; Foto: APA

 16:52

250 Flüchtlinge am Abend in Linz erwartet

250 Flüchtlinge sollen Samstagabend vorübergehend in die ehemalige Linzer Tabakfabrik einziehen. Das Rote Kreuz Oberösterreich rechnet damit, dass die im Burgenland Festgesessenen gegen 19.00 Uhr in Linz eintreffen, teilte deren Pressesprecher Stefan Neubauer mit. Fünf Busse werden erwartet.

Um 17.00 Uhr beginnt die Hilfsorganisation mit dem Aufbau der Betten. Im Notfall könnten dort 500 Menschen unterkommen. Wegen des Flüchtlingsandrangs aus Ungarn hatte am Samstag in Oberösterreich der Krisenstab mit Vertretern des Roten Kreuzes, der Feuerwehr, der Landespolizeidirektion sowie des Landes OÖ getagt.

 16:29

Orban kündigt Treffen mit Faymann an

Der ungarische Premier Viktor Orban will kommende Woche Kanzler Werner Faymann treffen. Das erklärte Orban am Samstagnachmittag gegenüber Journalisten. Zu der Begegnung könne es am Montag nach dem Treffen der Regierungschefs von Österreich, der Slowakei und Tschechien kommen, berichtete die ungarische Nachrichtenagentur MTI.

Orban hatte im Zusammenhang mit seinem österreichischen Amtskollegen erklärt, es gebe "einen offensichtlichen Meinungsunterschied zwischen uns". Dieser sei jedoch nicht politisch geprägt, sondern äußerst "real und praxisbezogen".

 16:22

Mitterlehner: "Ausnahmesituation", fordert Sondergipfel

Vizekanzler Reinhold Mitterlehner hat angesichts der derzeitigen Flüchtlingsströme von einer "humanitären Ausnahmesituation" gesprochen, die dringend gesamteuropäischer Lösungen bedürfe. Außerdem schloss sich der ÖVP-Chef den Rufen nach einer raschen Einberufung eines EU-Sondergipfels zu diesem Thema an, auch sprach er sich für eine Neuordnung der Dublin-Regeln aus.

Mitterlehner sieht nun die Notwendigkeit von "großen Lösungen, die nur Europa als Ganzes stemmen kann". Es müssten die Außengrenzen verstärkt werden, Sicherheitszonen in den betroffenen Regionen errichtet werden und es brauche eine faire Verteilung der Flüchtlinge mit fixen Quoten in der EU. "Europa ist dringend gefordert vom Reden ins Tun zu kommen."

 15:44

Kardinal in Nova Rock-Halle

Auch Kardinal Christoph Schönborn machte sich Samstagnachmittag in der Nova Rock-Halle in Nickelsdorf einen Eindruck von der Situation an Ort und Stelle: "Eines funktioniert: Die ehrenamtliche Hilfe und die Hilfe unserer Organisationen Caritas, Samariterbund und allen voran des Roten Kreuzes sowie der Blaulichtorganisationen."

"Es gibt unglaublich viel Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung. Ich glaube, der Schock war der Tod der 71 Flüchtlinge. Ich glaube, da haben sehr, sehr viele Menschen in unserem Land gemerkt, das (der Umgang mit den Flüchtlingen, Anm.) ist unerträglich. Bei vielen rührt sich einfach die elementare Menschlichkeit. Diese Leute haben genauso Ängste, Sorgen, Hoffnungen."

 15:13

"Es leben die österreichischen Politiker"

Wie groß die Dankbarkeit der Menschen am Wiener Westbahnhof war, spürte vor allem Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), die bei ihrem Besuch am Bahnhof geradezu gefeiert wurde. Die Menschen bedankten sich, schüttelten ihr die Hände und beschrieben ihren beschwerlichen Weg nach Österreich. Zum Schluss riefen viele Migranten einen Satz, den heimische Politiker in letzter Zeit nicht allzu oft zu hören bekommen hatten: "Es leben die österreichischen Politiker!"

mikl.jpg © APA

 14:59

Österreich soll zusätzlich 3.640 Flüchtlinge aufnehmen

Österreich soll nach dem jüngsten Verteilungsschlüssel der EU-Kommission zusätzlich 3.640 Flüchtlinge aus Italien, Griechenland und Ungarn aufnehmen. Dies geht aus aktuellen Berechnungen hervor, welche die EU-Kommission am kommenden Mittwoch für einen neuerlichen Notfall-Mechanismus vorstellen will.

Insgesamt will die EU-Kommission - zusätzlich zu den bereits vorgeschlagenen 40.000 - weitere 120.000 Asylbewerber aus unsicheren Herkunftsländern wie Syrien innerhalb der EU umverteilen. Davon sollen 54.000 aus Ungarn, 50.400 aus Griechenland und 15.600 aus Italien kommen.

Österreich soll laut den Plänen der EU-Kommission davon 1.638 aus Ungarn aufnehmen, 1.529 aus Griechenland und 473 aus Italien.

Im Zuge der im Mai vorgeschlagenen EU-internen Verteilung von 40.000 Asylbewerbern sollte Österreich laut EU-Kommissionsvorschlag 1.657 aufnehmen, hat das aber so nicht akzeptiert, weil bereits 1.500 Syrer mittels Umsiedlung (Resettlement) aufgenommen worden seien. Allerdings hatte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) dann angeboten, 400 weitere Personen aufzunehmen.

 14:44

Kurz: Schengen in GEfahr

Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hat vor einer Gefährdung des grenzkontrollfreien Schengen-Systems wegen der aktuellen Flüchtlingskrise gewarnt. "Ja, natürlich ist eine Gefährdung vorhanden", sagte Kurz am Samstag nach einem EU-Außenministerrat in Luxemburg auf entsprechende Fragen. "Derzeit haben wir keine Grenzsicherheit. So ehrlich muss man sein."

"Unser Schengen-System lebt davon, dass es Grenzsicherheit an den Außengrenzen gibt und dafür innerhalb der Europäischen Union volle Bewegungsfreiheit und offene Grenzen", machte Kurz klar. Er hoffe, dass die EU die Probleme schnell in den Griff bekomme, "bevor wir die Idee eines Europas ohne Grenzen gefährden".

Kurz zog ein zumindest teilweise positives Resümee der Sitzung der EU-Außenminister. "Es gibt bei vielen Gott sei Dank endlich das Bewusstsein, dass das eine der größten Krisen ist, die Europa bis jetzt erlebt hat." Auch sei ein Bewusstsein vorhanden, dass kein einzelnes Land die Krise lösen könne. Die EU-Außenminister hätten sich darauf geeinigt, mehr humanitäre Hilfe in den Herkunftsländern zu leisten, um Fluchtgründe zu beseitigen. Konkret soll etwa die Situation in Flüchtlingslagern im Libanon, in Jordanien, Syrien und der Türkei verbessert werden.

 14:13

Linz: Flüchtlinge in Tabakfabrik

In Linz bereiten sich die Einsatzkräfte auf die Ankunft von 500 Flüchtlingen vor, die vorübergehend in der Tabakfabrik untergebracht werden sollen. Wie der ORF Oberösterreich berichtet, sollen die Flüchtlinge laut Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) mit Bussen nach Linz gebracht werden.

 13:48

Fußball-Fans sollen in Hütteldorf aussteigen

Angesichts der erwarteten Sonderzüge mit Flüchtlingen am Wiener Westbahnhof haben die ÖBB Besucher des Fußball-EM-Qualifikationsspiels Österreich gegen Moldau am Samstag im Wiener Ernst-Happel-Stadion dazu aufgerufen, bereits in Hütteldorf auszusteigen. "Aufgrund der Situation mit Flüchtlingen am Westbahnhof bitten wir euch, schon in Hütteldorf auszusteigen", teilten die ÖBB auf ihrer Website mit.

Von dort sollen die Länderspiel-Besucher mit der U-Bahn weiterfahren. Alle Züge würden in Hütteldorf stehen bleiben, hieß es weiter. Anpfiff zum EM-Quali-Match ist um 20.45 Uhr.

 13:39

Keine privaten Fahrten

Nachdem auf Twitter im Laufe des Samstag laufend Aufrufe verbreitet wurden, Flüchtlinge in Privattransporten von Ungarn nach Österreich zu bringen, hat die Polizei dringend davon abgeraten. "Es wird seitens der Behörden und der ÖBB für entsprechende Hilfe und Transport gesorgt", sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger.

Er verwies darauf, dass solche Transporte in Ungarn strafrechtlich verfolgt werden. "Es muss niemand dortbleiben, der nicht will", bekräftigte Hahslinger.

 13:22

EU bedankt sich bei Faymann

Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hat Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) dafür gedankt, dass er Flüchtlinge aus Ungarn nach Österreich einreisen hat lassen. Mogherini sagte Faymann nach einem Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg am Samstag "all unsere Unterstützung und Solidarität" zu.

Mogherini legte nahe, dass der Großteil der Migranten Richtung Europa keine Wirtschaftsflüchtlinge seien. "Es ist zum Teil ein Strom von Migranten. Es ist hauptsächlich ein Flüchtlingsstrom."

 13:14

Ersdter Zug mit Flüchtlingen in München angekommen

Auf dem Hauptbahnhof in München sind Samstag die ersten Flüchtlinge angekommen, die von Ungarn über Österreich nach Deutschland gereist sind. 381 Menschen seien in verschiedenen Zügen angekommen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei auf dem Hauptbahnhof. Ein Sonderzug mit 400 bis 500 Flüchtlingen sei für 13.00 Uhr angekündigt, ein weiterer werde erwartet.

Munich.jpg © APA

(c) dpa

 13:09

Mikl-Leitner gibt Pressekonferenz

Die Innenministerin tritt um 13:30 Uhr am Westbahnhof vor die Presse

 13:03

Tausende an der Grenze:

Im Bild: Flüchtlinge auf der ungarischen M1-Autobahn an der Grenze zu Österreich bei Nickelsdorf im Burgenland:

grenze_chaos.jpg © APA

(c) APA

 12:59

Nächster Sonderzug nach Deutschland abgefahren

Gegen Mittag ist ein weiterer Sonderzug mit Platz für 600 Menschen von Wien über Salzburg nach Deutschland abgefahren, berichtete ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel. Insgesamt werde die ÖBB auf allen betroffenen Strecken 4.600 zusätzliche Sitzplätze zur Verfügung stellen, kündigte Zumtobel an.

Am Salzburger Hauptbahnhof ist unterdessen ein regulärer Railjet aus Wien kommend nach Zürich bereits wieder abgefahren. In dem Zug befanden sich offenbar nur einzelne Flüchtlinge. Ein Anschlusszug der Privatbahn Meridian nach München hat vergeblich auf ankommende Flüchtlinge gewartet. "In Wien wird versucht, die Leute in die Sonderzüge zu leiten", sagt Zumtobel. So könnten der Ansturm besser kanalisiert und die Weiterfahrt organisiert werden. Der Sonderzug, der bereits in Wien abgefahren ist, werde nach Deutschland weiterfahren.

 12:37

So kommen die Flüchtlinge zu uns

fluechtlinge_grafik.jpg

 12:35

Züge am Westbahnhof

Am Samstagnachmittag sind am Wiener Westbahnhof vier Züge mit insgesamt 1.000 Flüchtlingen erwartet worden, wie Polizeisprecher Roman Hahslinger sagte. Gegen 12.00 Uhr waren knapp bereits 3.000 Menschen am Wiener Westbahnhof angekommen. Zuletzt stiegen aus einem Zug aus Nickelsdorf gegen 12.00 Uhr 300 weitere Flüchtlinge. "Die Lage ist ruhig und geordnet", sagte Hahslinger.

Man sei bemüht, Transportmöglichkeiten für all jene, die weiter nach Deutschland wollen, zu finden. Zahlreiche Flüchtlinge hatten sich am Samstag auch auf den Bahnsteigen niedergelassen, nach wie vor versorgten unzählige Freiwillige die Angekommenen. Beim Spendenannahmelager der Caritas herrscht enormer Andrang. Neuerlich wies die Caritas darauf hin, dass aktuelle weder Sachspenden noch freiwillige Helfer benötigt werden.

 12:32

UPDATE: Schon 6.500 in Österreich angekommen

Laut Innenministerium sind bis jetzt 6.500 Flüchtlinge in Österreich

 12:21

Hunderte marschieren aus Budapest nach Österreich

Hunderte Migranten sind am Samstagmittag vom Budapester Ostbahnhof in Richtung Westen losmarschiert, berichtet der Fernsehsender ATV. Vor allem junger Männer bildeten den Zug bilden, Familien mit Kleinkindern seien eher die Ausnahme.

Diese Aktion ähnele jener vom Freitag, als Tausende Migranten den Bahnhof verließen und inzwischen in Österreich ankamen. In der Transitzone des Bahnhofs würden sich nur noch wenige Flüchtlinge befinden, hieß es.

 11:58

Sonderzug nach Deutschland via Salzburg

Der erste Sonderzug mit 450 Flüchtlingen, ist um 10.40 Uhr in Salzburg ankommen und wie geplant auch nach Deutschland weitergefahren. Etwa eine viertel Stunde lang hielt der Zug am Bahnsteig neun. Zahlreiche Helfer reichten den Flüchtlingen im Zug Decken, warme Kleidung, Essen und Wasser. Laut Polizei hätten bisher zwei Personen am Bahnhof um Asyl angesucht.

 11:50

2.300 am Westbahnhof

Bis Samstag sind bereits 2.300 Flüchtlinge am Wiener Westbahnhof angekommen. "1.500 haben den Bahnhof schon wieder Richtung Salzburg verlassen", sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger der APA. Rund 800 befanden sich kurz vor 12.00 Uhr noch am Westbahnhof.

"Es wird weiterhin versucht, die Ströme mit Bussen und Zügen weiterzuleiten", betonte Hahslinger. Auch jene Flüchtlinge, die am Hauptbahnhof ankamen, wurden zum Westbahnhof gebracht.

westbahnhof.jpg

(c) APA, So schaut es jetzt am Westbahnhof aus

 11:41

Flüchtlinge wollen weiter nach Deutschland

Der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, Stefan Sonntag, ging gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters von bis zu 10.000 Flüchtlingen aus, die aus Ungarn via Österreich am Samstag kommen. "Es dürften zwischen 5000 und 10.000 Menschen sein, die gerade auf dem Weg Richtung Deutschland wohl sind", sagte er.

Sie würden wahrscheinlich erst nach München gebracht und von dort aus weiter verteilt. Derzeit liefen Gespräche zwischen der Regierung von Oberbayern, dem bayerischen Innenministerium und der Bundespolizei sowie Landespolizei, wie man mit den vielen Menschen verfahren solle.

Der stellvertretende Sprecher der deutschen Regierung, Georg Streiter, erklärte, jetzt komme es erst einmal darauf an, den aus Ungarn kommenden Menschen zu helfen. Wie lange die Ausnahme-Regelung gelten solle, sei noch nicht entschieden.

 11:28

ÖBB-Chef Kern:"Ausnahmezustand"

ÖBB-Chef Christian Kern hat sich am Samstag selbst ein Bild der aktuellen Situation am Wiener Hauptbahnhof gemacht. Hunderte Flüchtlinge waren auf den Bahnsteigen unterwegs. "Das ist natürlich eine große Herausforderung, ein Ausnahmezustand", sagte er im Gespräch mit der APA. Die Bahn habe "alles, was wir an Mitarbeitern und Ressourcen zur Verfügung haben, mobilisiert".

"Das ist ein Moment, wo Dienst nach Vorschrift nicht mehr funktioniert", sagte Kern. Er zeigte sich aber optimistisch. "Aus Österreich werden Bilder der Hilfsbereitschaft in die Welt gehen und nicht Bilder der Ausgrenzung von verprügelten Flüchtlingen", bekräftigte er. Die ÖBB setzt Sonderzüge ein. "Wir gehen davon aus, dass sich die Situation im Laufe des Tages noch weiter zuspitzen wird. Wir müssen so rasch als möglich schauen die Menschen auf die Bestimmungsbahnhöfe zu verteilen", meinte der ÖBB-Chef.

 11:20

Tausende in München erwartet

Am Münchner Hauptbahnhof werden Samstag im Laufe des Tages bis Mitternacht tausende Flüchtlinge erwartet, die von Ungarn via Österreich kommen. Es seien dutzende Züge größtenteils aus Österreich sowie ein kleiner Teil aus Italien angekündigt, die am Hauptbahnhof von der Mittagszeit an etwa im Zweistundentakt halten werden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in München zum aktuellen Stand.

 11:17

Finnland: Premier bietet sein Haus an

Der finnische Regierungschef Juha Sipilä bietet sein eigenes Haus Flüchtlingen als Unterkunft an. Sipilä, der auch Vorsitzender der liberalen Zentrumspartei ist, sagte am Samstag in einem Fernsehinterview, die Familie benötige ihr früheres Heim in Kempele (Nordwestfinnland) ab dem Jahreswechsel nicht mehr für sich selbst. Er rief seine Mitbürger dazu auf, es ihm gleichzutun.

Sipilä und seine Familie lebten bis vor Kurzem in der Nähe von Oulu, wo der 54-Jährige früher als Geschäftsmann tätig war. Erst vor einem Jahr kaufte die Familie ein neues Haus im östlichen Helsinkier Stadtteil Sibbo. Sipilä ist als gläubiger Christ bekannt. Er gehört der protestantischen Kirchenbewegung der Laestadianer an.

 10:47

Shuttle-Verbindung Nickelsdorf-Wien

Die ÖBB richteten am Samstagvormittag eine Shuttlezug-Verbindung zwischen Nickelsdorf und Wien-Westbahnhof ein. Die Garnituren sollen stündlich verkehren, sagte ÖBB-Sprecherin Sonja Horner. Zudem wird ein ICE vom Wiener Hauptbahnhof über den Westbahnhof umgeleitet. Er soll angekommene Flüchtlinge weiter nach Deutschland mit Zieldestination Frankfurt bringen.

"Wir arbeiten an zusätzlichen Kapazitäten", sagte Horner. Unterdessen war ein Großteil der Flüchtlinge bereits aus den Bussen gestiegen. Sie wurden am Bahnhof mit Applaus empfangen und von den Freiwilligen versorgt. Bezüglich der weiteren Ticketkontrollen in den Zügen kündigte Horner im Gespräch mit der APA einen "sehr kulanten" Umgang an. "Die Sicherheit hat erste Priorität, und es geht um einen menschlichen Umgang mit den Flüchtlingen", sagte Horner.

renze.jpg

(c) APA, Tausende kommen aus Ungarn nach Österreich

 10:29

Faymann-Appell an Ungarn

Bundeskanzler Werner Faymann fordert Ungarn auf, Bereitschaft zu zeigen, "die bestehenden Belastungen auf der Basis der von der EU-Kommission angestrebten fairen Flüchtlingsverteilung des geplanten Notfall-Mechanismus zu lösen". Die Dublin-Verordnung sei durch die wegen der "Notalge" getroffenen Entscheidung, den Flüchtlingen aus Ungarn die Weiterreise nach Österreich und Deutschland zu ermöglichen, nicht außer Kraft gesetzt.

 10:24

Die Lage am Westbahnhof

Der Reihe nach stiegen Flüchtlinge aus den Zügen am Westbahnhof . Sie werden zur Versorgungsstelle auf Bahnsteig 1 begleitet. Die ÖBB kündigten an, Sonderzüge zur Verfügung zu stellen. Wohin diese gehen sollten war zunächst unklar. Der erste soll bereits vor 11.00 Uhr am Bahnhof bereitgestellt sein, so Sprecher Georg Prack.

 10:22

Sonderzug nach Deutschland

Der erste Sonderzug mit 450 Flüchtlingen, der um 10.30 Uhr in Salzburg ankommen soll, wird nach Deutschland weiterfahren. Das bestätigten sowohl der Sprecher des Landes, Franz Wieser, als auch ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel. Derzeit sehe es so aus, als würde der Zug nur für fünf Minuten halten. In dieser Zeit könnten Helfer den Flüchtlingen Wasser und Versorgungspakete den in den Zug reichen.

Ein längerer Aufenthalt ist nicht geplant, sagt der Sprecher von Landesrat Josef Schwaiger, Franz Wieser. Es sei auch nicht geplant, dass Flüchtlinge aussteigen. Derzeit gehe man auch davon aus, dass die zwei weiteren Züge, die nach Salzburg unterwegs sind, ebenfalls durchfahren. ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel wies darauf hin, dass alle planmäßigen Züge ohnehin nach München weiterfahren. Bei den Sonderzügen spreche man sich mit den Kollegen der Deutschen Bahn ab.

 10:20

Blick nach Nickelsdorf:

Die ankommenden Flüchtlinge sind völlig erschöpft.

nickelsdorf.jpg © APA

(c) APA

 10:14

20 Busse am Westbahnhof in Wien

Weit über 1.000 Flüchtlinge wurden am Samstag am Wiener Westbahnhof erwartet. Gegen 10.00 Uhr kamen nach Polizeiangaben bereits rund 20 Busse an der Bushaltestelle an. Es war geplant, dass die Flüchtlinge der Reihe nach aus den Bussen aussteigen, die Einsatzkräfte bemühten sich um ein geordnetes Vorgehen. So sollen die Busse der Reihe nach entladen werden.

 10:04

10.000 werden heute noch kommen

Das Innenministerium erwartet bis zu 10.000 Flüchtlinge, die in der laufenden Welle von Ungarn nach Österreich kommen. Rund 4.000 seien bereits in Österreich, teilte das Ressort Samstagvormittag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Medizinische und humanitäre Hilfe stehe im Vordergrund, hieß es.

Die Informationslage sei sehr unsicher und ändere sich ständig, sagte ein Sprecher des Innenministeriums der APA. Man müsse sich aber auf eine Zahl in dieser Größenordnung einstellen.

 09:52

1.400 Flüchtlinge werden in Wien erwartet

Am Samstagvormittag werden am Wiener Westbahnhof Busse mit bis zu 1.400 Flüchtlingen aus Ungarn erwartet. Das sagte Georg Prack, Landessprecher der Grünen, der APA. Er koordinierte am Westbahnhof gemeinsam mit den ÖBB den Einsatz.

"Wir gehen von mindestens 1.000 Personen aus", sagte Patrick Maierhofer, Sprecher der Wiener Polizei. Die Flüchtlinge sollen mit Bussen von Nickelsdorf nach Wien gebracht werden.

 09:26

Kurz: "Dublin-System gilt weiterhin"

Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hat nach der dramatischen Ankunft von mehr als 3.000 Flüchtlingen aus Ungarn in Österreich betont, dass das Dublin-System weiterhin gilt. Dieses sieht vor, dass Asylverfahren im Land der Erstaufnahme abgewickelt werden. Kurz sagte am Samstag in Luxemburg, er "hoffe, dass es ein Erwachen gibt, dass es so nicht weitergehen kann."

 09:15

Die Fotos:

Diashow Flüchtlinge unterwegs nach Österreich

In der Nacht auf Sonntag sind wieder tausende in Nickelsdorf angekommen

Alle wollen weiter nach Deutschland

Impressionen vom Wiener Hauptbahnhof

Hier verbrachten viele die Nacht

Züge sollen sie jetzt nach München bringen

In Österreich haben die Flüchtlinge kaum Asylanträge gestellt

Nickelsdorf: Hier übernachteten wieder Hunderte

....einige schliefen auf dem Bahnsteig...

Sieben Kinder mussten krank ins Spital gebracht werden

Tausende pilgern zur Grenze

Tausende pilgern zur Grenze

Tausende pilgern zur Grenze

Tausende pilgern zur Grenze

Große Hilfsbereitschaft der Österreicher

Große Hilfsbereitschaft der Österreicher

Große Hilfsbereitschaft der Österreicher

Große Hilfsbereitschaft der Österreicher

Große Hilfsbereitschaft der Österreicher

Große Hilfsbereitschaft der Österreicher

Große Hilfsbereitschaft der Österreicher

Große Hilfsbereitschaft der Österreicher

Erstversorgung in Österreich

Erstversorgung in Österreich

Erstversorgung in Österreich

Erstversorgung in Österreich

Erstversorgung in Österreich

Erstversorgung in Österreich

Tausende pilgern nach Österreich

Ankunft in der Nova-Rock-Halle in Nickelsdorf

Ankunft in der Nova-Rock-Halle in Nickelsdorf

Ankunft in der Nova-Rock-Halle in Nickelsdorf

Ankunft in der Nova-Rock-Halle in Nickelsdorf

Tausende pilgern nach Österreich

Tausende pilgern nach Österreich

Tausende pilgern nach Österreich

Tausende pilgern nach Österreich

Tausende pilgern nach Österreich

Tausende pilgern nach Österreich

Tausende pilgern nach Österreich

Tausende pilgern nach Österreich

Flüchtlinge unterwegs nach Nickelsdorf

Flüchtlinge unterwegs nach Nickelsdorf

Flüchtlinge unterwegs nach Nickelsdorf

Flüchtlinge unterwegs nach Nickelsdorf

Flüchtlinge unterwegs nach Nickelsdorf

Flüchtlinge unterwegs nach Nickelsdorf

Flüchtlinge unterwegs nach Nickelsdorf

Flüchtlinge unterwegs nach Nickelsdorf

Flüchtlinge unterwegs nach Nickelsdorf

Flüchtlinge unterwegs nach Nickelsdorf

Flüchtlinge unterwegs nach Nickelsdorf

Flüchtlinge unterwegs nach Nickelsdorf

Flüchtlinge unterwegs nach Nickelsdorf

Flüchtlinge am Westbahnhof in Wien

Flüchtlinge am Westbahnhof in Wien

Flüchtlinge am Westbahnhof in Wien

Flüchtlinge am Westbahnhof in Wien

Flüchtlinge am Westbahnhof in Wien

Flüchtlinge am Westbahnhof in Wien

1 / 59

 09:09

Die Lage in Salzburg

Salzburg ist auf den ersten Zug mit Flüchtlingen aus Ungarn, der um 10.30 Uhr am Hauptbahnhof eintreffen soll, vorbereitet, sagt der Sprecher von Landesrat Josef Schwaiger, Franz Wieser. Nach derzeitigen Informationen sollen sich rund 450 Flüchtlinge in dem Zug befinden. "Am Bahnhof ist alles vorbereitet, falls die Flüchtlinge aussteigen", sagt Wieser.

Ob die Flüchtlinge direkt nach Deutschland weiterfahren oder einen Stopp in Salzburg einlegen, sei bisher noch unklar. Eine Stunde vor der Ankunft des Zuges in Salzburg wisse man mehr, erklärt Wieser. Die ÖBB, das Rote Kreuz, die Caritas und weitere Hilfsorganisationen würden am Hauptbahnhof eng zusammenarbeiten, um eine humanitäre Betreuung in dieser Sondersituation sicherzustellen. Flüchtlinge, die weiterreisen wollen, können bis zu zwölf Stunden am Bahnhof bleiben.

 09:00

Kritik an Ungarn

Ein Ende der Flüchtlingsbewegungen an der Grenze zu Österreich hat sich Samstag früh nicht abgezeichnet. "So wie sich die Situation jetzt entwickelt hat und so unübersichtlich sie jetzt auch ist, kann man mit allem rechnen", so Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil. Man könne noch die einen oder anderen Tausend Flüchtlinge erwarten. An den ungarischen Behörden übte Doskozil Kritik.

In der Nacht habe man versucht, nachdem die zu erwartenden Zahlen bekannt geworden seien, mit den ungarischen Behörden zu sprechen. "Wir waren auf der ungarischen Seite hier (...) in Hegyeshalom, haben versucht, die Busse geordnet und gezielt direkt dorthin zu bringen, wo wir unsere Züge erwarten, wo wir unsere Sammelstellen haben, wo wir Busse hinbestellt haben. Das ist von den ungarischen Kollegen abgelehnt worden", berichtete Doskozil

 08:55

Sonderzüge

Der erste Sonderzug der ÖBB mit bis zu 350 Personen wird am Samstagvormittag um 09:00 Uhr am Wiener Westbahnhof erwartet. Jener, der bereits in Nickelsdorf Richtung Salzburg losgefahren war, soll um 10.30 Uhr am dortigen Hauptbahnhof eintreffen, sagte Sonja Horner, Sprecherin der ÖBB der APA. Mit dieser Garnitur sind rund 450 Flüchtlinge unterwegs.

"Das sind vorerst die einzigen zwei Sonderzüge", erklärte Horner. Die ÖBB arbeiteten intensiv an einer Lösung. So war angedacht, Züge, die von Hegyeshalom abfahren, außerplanmäßig in Nickelsdorf zu stoppen, um Flüchtlinge aufzunehmen. "Wir sind mitten in der Planung", sagte Horner.

 08:54

Die ersten Bilder

fluechtlinge1.jpg

 08:34

Busse aus Ungarn

Bereits gegen 04.00 Uhr früh sind die ersten Flüchtlinge aus Ungarn am Wiener Westbahnhof angekommen. Die Polizei hatte vier Busse angemietet, um die Menschen in die Bundeshauptstadt zu bringen. Darunter waren zahlreiche Familien mit Kindern, schilderte ein Augenzeuge. Die Flüchtlinge wurden von Freiwilligen versorgt, ehe sie großteils weiter nach Salzburg fuhren.

Flüchtlinge unterwegs nach Österreich