Mountainbike-Trophy

Radler stürzt aus 80 Meter in den Tod

19.07.2010

Salzkammergut: Der Wiener Wolfgang Seidler stirbt bei gefährlichem Überholmanöver.

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© salzkammergut trophy
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Einer der härtesten Mountainbike-Bewerbe Europas wird von einem Todesfall überschattet: Wolfgang Seidler wurde bei der Salzkammergut Trophy sein Ehrgeiz zum Verhängnis. Der 38-jährige Wiener stürzte 80 Meter tief in eine Schlucht – und riss einen zweiten Rennfahrer beinahe mit in den Tod.

Riskant überholt
Wolfgang Seidler war am Samstag mit rund 1.500 anderen Bikern um 11 Uhr beim D-Bewerb über 54 Kilometer in Bad Goisern (OÖ) gestartet. Zwei Stunden später sah der begeisterte Amateursportler auf der Grabenbach-Forststraße seine Chance, im Rennfeld weiter nach vorne zu kommen – und riskierte ein gefährliches Manöver: In steilem Gelände wollte Seidler rechts an dem vor ihm fahrenden Wiener Thomas Sch. (39) vorbei.

Pedal verhakt
Laut entsetzten Augenzeugen verhakte sich der Angreifer dabei mit einem Pedal im Mountainbike des Konkurrenten. Die Folge: Beide stürzten – und schlitterten einen Hang hinunter. Thomas Sch. konnte sich nach 15 Metern kurz vor der Böschungskante gerade noch an einen Strauch klammern. „Im Schock ist er dann samt seinem Bike allein wieder hochgeklettert“, so ein Alpin-Polizist. Thomas Sch. kam mit Abschürfungen davon.

Schädelbruch
Für Wolfgang Seidler indes endete die Kollision entsetzlich: Er rutschte über den Steilhang und fiel dann 80 Meter tief in die Grabenbachschlucht. Alpine Einsatzkräfte aus Bad Ischl seilten sich zu dem Unfallopfer ab. Aber jede Hilfe kam zu spät. „Der Sportler starb noch an der Unfallstelle an seinen schweren Kopfverletzungen“, sagt Bergrettungsarzt Berhard Schmid.

„In 13 Jahren ist das der erste tödliche Unfall“, so Pamela Binder vom Tourismusverband betroffen. Am Abend wurde im Festzelt eine Gedenkminute abgehalten. Bei der Trophy gingen heuer 4.200 Biker aus 36 Nationen an den Start, darunter auch die Ski-Helden Andi Goldberger und Andreas Schifferer.

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