Seit Freitag darf die Gastronomie wieder geöffnet haben, doch nicht überall läuft es gut.
Wien. Das Vergnügen für die Stammgäste des Café Museum am Wiener Karlsplatz war nur von kurzer Dauer. Am Freitag öffnete es gemeinsam mit Zehntausenden weiteren Gastronomiebetrieben nach der Corona-bedingten Zwangspause – doch schon am Dienstag stand man bei dem Traditionskaffeehaus wieder vor verschlossenen Türen.
„Es rennt nicht halbwegs, es rennt gar nicht“, erklärt Chef Berndt Querfeld im Gespräch mit ÖSTERREICH. In den vier Tagen, an denen das Café Museum offen war, habe es nur zehn Prozent des üblichen Umsatzes gemacht, so der Gastronom: „Wir haben gemerkt, das ist wirtschaftlich einfach nicht durchzustehen.“
Ein Plakat an der Eingangstüre des Lokals verweist Gäste nun an zwei andere Lokale der Familie Querfeld, die weiter offen sind: Nicht weit, im Café Mozart, läuft es aber ähnlich. Und im berühmten Café Landtmann beträgt der Umsatz nur etwa ein Viertel von sonst. Grund seien die ausbleibenden Touristen, aber auch die Stammkundschaft aus umliegenden Büros, die immer noch im Homeoffice sitzt, beklagt Querfeld. Die Wiener Innenstadt sei eben ausgestorben. Dort, wo „halbwegs Normalität“ herrsche, laufe die Gastronomie besser.
WKO: "Viele Lokale warten, bis wieder mehr los ist"
Das bestätigt auch Peter Dobcak, Fachgruppenobmann für Gastronomie in der Wirtschaftskammer: „Viele Gastronomiebetriebe – besonders in der Innenstadt – haben gar nicht erst aufgesperrt“, sagt er zu ÖSTERREICH. Darunter der bei Touristen beliebte Figlmüller in der Bäckerstraße oder der Plachutta in der Wollzeile, der erst am 29. Mai wieder aufsperrt. „Viele werden vermutlich erst wieder aufmachen, wenn der Kulturbereich wieder hochfährt, der abends viele Gäste bringt, und Touristen wieder kommen.“
Querfeld etwa will die Zeit deshalb nutzen, um neue Konzepte zu entwickeln, die auch anderes Publikum bringen.