Alle neun Tage ein Mordfall in Österreich – die meisten Fälle sind Beziehungstaten.
Erschreckende Statistik: Vom Jahresanfang bis heute zählen die Behörden 40 Morde. Nur fünf der Opfer waren Männer, knapp 88 % waren Frauen. Laut Polizei gab es insgesamt 71 Bluttaten mit Todesfolge – durch Mord, Totschlag und Körperverletzung mit Todesfolge kamen 42 Frauen und 29 Männer ums Leben. Viele Fälle bleiben lange in Erinnerung:
- Am 11. Mai ersticht der Gymnasiast Robert K. (16) in einem Gemeindebau in Wien-Döbling die siebenjährige Hadishat. Seine Erklärung: „Ich war wütend, sie war zur falschen Zeit am falschen Ort.“
- Irene P. († 20) wird in Zell am See in Mafiamanier vor ihrer Haustür erschossen. Der Täter wurde nicht gefasst, die Spur führt in die Drogenszene.
- Grausam auch der Fall des „See-Killers“ Alfred U. (63). Er erwürgte die Prostituierte Zsuzsa R., zerstückelte ihre Leiche und legte Teile in der Ruster Bucht am Neusiedler See ab.
„Frauenmord-Land Österreich“. So titelte vor wenigen Wochen Kripo.at, das Magazin der Exekutive. Noch nie sind mehr Frauen getötet worden, auch in keinem anderen EU-Land ist das Verhältnis so unausgewogen wie bei uns.
Unglückliche Liebe
Meist sind es Beziehungstaten, erklärt Gerichtspsychiaterin Sigrun Roßmanith auf oe24.TV. Ihre Analyse des aktuellen Falls: „On-Off-Beziehungen sind reich an Spannungen. Man kann nicht mit und auch nicht ohne einander. Die Situation kann leicht eskalieren.“
Messer griffbereit
Auffällig: Immer häufiger sind Messer die Tatwaffe. Laut Kriminalstatistik hat sich die Zahl der oft tödlichen Messerangriffe zwischen 2007 und 2017 von 189 auf 743 vervierfacht.