Die Zahl der Morde explodierte in diesem Jahr: Ein Drittel mehr Opfer als noch 2017.
Wien. Das Jahr 2018 war so blutig wie selten eines zuvor: 78 Menschen wurden in diesem Jahr in Österreich ermordet. Das sind ein Drittel mehr Getötete als im Jahr davor und Opferzahlen, die an die „blutigen 80er-Jahre“ des vergangenen Jahrhunderts erinnern. Damals wurden allein in Wien pro Jahr 50 Menschen umgebracht.
Laut Zahlen des Innenministeriums wurden bis September 53 Tatverdächtige ausgeforscht: Davon waren 32 Österreicher und 21 Ausländer. Fast 40 Prozent der Verdächtigen waren also Ausländer. Laut Innenministeriumssprecher Christoph Pölzl „ein eklatanter Anstieg“.
Besonders viele Frauen unter den Mordopfern
Beinahe jede Woche wurde ein neuer Mordfall bekannt, in manchen Wochen gab es sogar mehrere Bluttaten. Zuletzt tötete ein syrischer Asylwerber (37) in Innsbruck seine 23-jährige Frau, die zweifache Mutter war. Eine Nacht vor Heiligabend ertränkte in Wien ein Ehemann seine Frau in der Badewanne. Tage zuvor schoss ein Mafia-Killer in Wien zwei Männer nieder, einer von ihnen starb.
Frauenmorde. Äußerst alarmierend: Die meisten Mordopfer waren weiblich. 45 Frauen wurden 2018 umgebracht. Österreich ist an der Spitze in Europa, was den Anteil weiblicher Mordopfer angeht. Erst am Freitag dieser Woche wurde im Fall der im Oktober in Zell am See vor ihrer Wohnungstür im Stiegenhaus erschossenen Irene P. (20) ein Verdächtiger festgenommen. Bei dem 17-Jährigen wurde die Tatwaffe sichergestellt.
Ebenfalls im Dezember wurde der Mörder der kleinen Hadishat (7) zu 13 Jahren Haft und anschließender Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verurteilt. Robert K. (16) hatte das Mädchen im Mai in einem Wiener Gemeindebau erstochen.