In den Shisha-Lokalen brechen die Umsätze komplett ein. 1.000 Mitarbeiter fürchten um ihren Job.
Am Freitag trat das absolute Rauchverbot in der Gastronomie in Kraft - und wird einen Schlussstrich unter eine Geschichte ziehen, über die länger als über den Brexit diskutiert wurde. Ursprünglich von der rot-schwarzen Koalition beschlossen, wurde es von der türkis-blauen Regierung gekippt, um nach Volksbegehren und Ibiza-Affäre vom Parlament im Spiel der freien Kräfte beschlossen zu werden.
Betroffen vom Rauchverbot sind auch Shisha-Bars, die nun um ihre Existenz fürchten. Die Vereinigung der Shisha-Bar-Betreiber Österreich (VSBÖ) argumentiert, dass niemand zu einem anderen Zweck zu ihnen kommt, als eine Wasserpfeife zu rauchen. Eine Entscheidung des VfGH dazu ist noch ausständig.
© Twitter/Niko Kern
Fotos in sozialen Medien zeigen zwei Tage nach Inkrafttreten des Verbots komplett leere Shisha-Bars in Wien. Sogar am Samstag verirren sich nur einzelne Gäste in de Lokale. Nikolaus Kern, der Sohn des Ex-Kanzlers postete auf Twitter ein Video aus einer Bar in Wien. Das ehemalige SPÖ-Mitglied zeigt sich dabei über das Verbot empört. "Da haben Menschen ihr gesamtes Erspartes in ihre Shisha Bars gesteckt, die nun gehofft haben, dass eine Lösung gefunden wird, die keine Existenzen vernichtet... Schämt euch."
Da haben Menschen ihr gesamtes Erspartes in ihre Shisha Bars gesteckt, die nun gehofft haben, dass eine Lösung gefunden wird, die keine Existenzen vernichtet... Schämt euch ???? pic.twitter.com/HY2fEgcC9b
— Nikolaus Kern (@KernNiko) November 2, 2019
Ähnliches Bild in Hernals. 'Fame'-Lokalbesitzer Gökhan A. zeigt sich niedergeschmettert: "Das ist so, als würde man den Film im Kinosaal verbieten und darauf hoffen, dass die Leute für die Nachos uns das Popcorn kommen."
Video zum Thema:
Shisha-Bar am Samstag komplett leer
95 Prozent Umsatzeinbrüche
Die VSBÖ schlägt nun Alarm: „In den Shisha-Lokalen gab es am ersten Abend nach dem Rauchverbot bis zu 95 Prozent Umsatzeinbrüche. 500 Betriebe mit bis zu 10.000 Mitarbeitern sind davon betroffen. Die Betreiber haben alles probiert, hier eine Lösung zu finden, wurden aber nicht gehört. In fast jedem Land der EU gibt es Ausnahmeregelungen, nur in Österreich nicht. Als letzte Chance sehen die Barbetreiber eine Klage beim Verfassungsgerichtshof. Diese wird wahrscheinlich erst im März Thema sein. Bis zu diesem Zeitpunkt ist der Großteil der Lokale dann nicht mehr vorhanden. Es geht um unsere Existenz!“