Höhere Strafen denkbar

Ablenkung ist Unfallursache Nr. 1

23.06.2014

Asfinag und KfV starten Kampagne "Handy weg vom Steuer".

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Obwohl Autofahrer angeben, während der Fahrt kaum abgelenkt zu sein, gilt Unachtsamkeit als häufigste Unfallursache auf den heimischen Autobahnen. Laut einer IFES-Umfrage telefoniert zudem mehr als die Hälfte der Österreicher am Steuer. Aus diesem Anlass starteten die Asfinag und das Kuratorium für Verkehrssicherheit die Kampagne "Handy weg vom Steuer", die am Montag in Wien präsentiert wurde.

Jeder dritte tödliche Unfall in Österreich wird durch Unachtsamkeit und Ablenkung verursacht. Wie eine Umfrage unter 500 Personen zeigte, greifen 64 Prozent der Lenker zum Handy, 53 Prozent lassen sich von Vorkommnissen außerhalb des Fahrzeuges ablenken und 46 Prozent bedienen nebenbei den Radio. "Wir müssen aufhören zu glauben, dass wir Multitasking-fähig sind. Beim Autofahren brauchen wir vollste Konzentration", sagte Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit.

"Aufmerksame Lenker haben eine Reaktionszeit von einer Sekunde oder weniger. Wer während der Fahrt SMS schreibt benötigt aber oft bis zu fünf Sekunden, um auf Gefahren zu reagieren. Das Unfallrisiko ist damit zwanzigmal höher", erklärte Thann. Um Störfaktoren zu beseitigen, empfahl Asfinag-Vorstand Klaus Schierhackl, bereits vor der Fahrt zu Essen und zu Trinken, das Navigationsgerät einzustellen und Telefonate zu erledigen.

Auch Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) unterstützt die Aktion "Handy weg vom Steuer". Während es in den vergangenen zwei Jahren gelungen wäre, die Zahl der Verkehrsunfälle zu reduzieren, seien diese laut Verkehrsministerin heuer wieder angestiegen. "Ob man im Straßenverkehr sicher unterwegs ist, hängt von jedem einzelnen Fahrer ab", sagte sie.

Bewusstseinskampagnen im Bereich der Verkehrssicherheit hätten laut Bures bisher immer zu positiven Veränderungen geführt. Sollten sich diese nicht einstellen, sei auch eine Erhöhung der Strafen bei der Nutzung von Handys am Steuer denkbar: "Pläne die dazu führen, dass die Straßen sicherer werden, finden meine uneingeschränkte Unterstützung", sagte sie. Georg Willi, Verkehrssprecher der Grünen, bezeichnete den Einsatz der Verkehrsministerin für die Kampagne als "erfreulich", forderte aber zusätzliche Gesetzesverschärfungen und die Aufnahme des Handys am Steuer in das Führerschein-Vormerksystem.
 

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