Der Lebensraum seltener Pflanzen und Tiere wurde zertrampelt und in eine Schlammwüste verwandelt.
"Ein Desaster" ist das AC/DC-Konzert vergangenen Samstag am Welser Flugplatz aus Sicht des Naturschutzbundes Oberösterreich gewesen. Entgegen der ursprünglichen Vereinbarung seien Flächen außerhalb des eingezäunten Areals mit schweren Maschinen befahren worden, auch Besucher und "ahnungslose Securitys" hätten sich abseits des vorgesehenen Bereichs bewegt, kritisierte Obmann Josef Limberger am Dienstag.
Vögel seien panikartig geflüchtet und hätten ihren Nachwuchs im Stich lassen müssen, der Lebensraum seltener Pflanzen und Tiere sei zertrampelt und in eine Schlammwüste verwandelt worden, so Limberger. "Rindenmulch, der vermutlich mit Schädlingsbekämpfungsmitteln versehen war, machte sogar den Menschen Probleme." Das Rote Kreuz musste nach eigenen Angaben 40 Personen mit allergischen Reaktionen versorgen.
Mehrere Anzeigen eingegangen
Der Naturschutzbund fordert die vollständige Entfernung des Rindenmulchs und die Wiederherstellung der Magerwiese. Der Flugplatz sei der letzte größere Rest der einstmals weitläufigen Welser Heide und müsse zur Gänze als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden, verlangte Limberger.
Der Naturschutzbund-Obmann kündigte zudem Klagen an. Zahlreiche Anzeigen gingen bisher ein. "Hier kann ich die Stadt Wels nicht aus der Pflicht nehmen und den Veranstalter sowieso nicht", so Limberg zum ORF.
Das aus Sicht der Veranstalter "absolut erfolgreiche" Groß-Event hatte rund 95.000 Besucher angezogen. Wegen des anhaltenden Regens vor - und auch während - des Konzerts war der Boden aufgeweicht. Naturschützer hatten die Veranstaltung bereits im Vorfeld heftig kritisiert und eine Verlegung auf eine Ausweichfläche gefordert, weil der Flugplatz Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten sei.