Die Naturschutzabteilung erteilte keine Weisung gegen den Bescheid.
Das Land Oberösterreich gibt grünes Licht für das für 22. Mai auf dem Welser Flugplatz geplante Konzert der australischen Hardrockband AC/DC. Nach den angekündigten Schutzmaßnahmen erteile die Naturschutzabteilung keine Weisung gegen den positiven Bescheid der Stadt, erklärte der zuständige Landesrat Manfred Haimbuchner (F) Mittwochnachmittag. Um die Veranstaltung wird seit Monaten diskutiert, Tierschützer befürchten eine Gefährdung seltener Vogelarten. Zudem gibt es Hinweise auf mögliche Fliegerbomben unter dem Gelände.
Gefährdeter Brachvogel
Es sei u.a. vorgesehen, nur etwa ein
Zehntel des insgesamt 100 Hektar großen Geländes für das Konzert zu nutzen,
teilte Haimbuchners Büro auf Anfrage mit. Zudem soll die
Veranstaltungsfläche abgesperrt werden, um die Brutstätten der bedrohten
Tiere nicht zu gefährden. Ungeachtet dessen will die Naturschutzabteilung
des Landes ein Unterschutzstellungsverfahren für den Flugplatz einleiten.
Damit sollten der letzte Teil der Welser Heide im Allgemeinen und die
Population des Brachvogels im Speziellen nachhaltig geschützt werden, so
Haimbuchner.
Fliegerbomben im Boden
Wie vor rund einer Woche bekanntwurde,
könnte unter dem Gelände an zwei Stellen in vier Meter Tiefe jeweils eine
250 Kilo schwere Fliegerbombe liegen. Außerdem gebe es zwei Meter unter der
Erde Hinweise auf Splitterbomben mit je rund zehn Kilo. Es soll nun
Grabungen gestartet werden, die etwa zwei Wochen dauern werden. Als
Ersatzstandort für das Konzert hat sich jedenfalls schon Linz angeboten.
Es sei fraglich, ob die von der Stadt Wels angekündigten Schutzmaßnahmen ausreichend sind, so der Grüne Klubobmann Gottfried Hirz am Nachmittag in einer Presseaussendung. Sie müssten schärfstens kontrolliert werden. Grundsätzlich sei es erfreulich, dass die Naturschutzbehörde des Landes ein Unterschutzstellungsverfahren einleiten will und damit eine langjährige Forderung der Grünen aufnehme, erklärte Hirz.