Schlimmer Fehler

Ärztepfusch: Mädchen auf Intensivstation

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Tirolerin (7) wurde Mund mit ätzender Flüssigkeit ausgespült.

Ein verhängnisvoller Fehler bei einer Zahnbehandlung im Krankenhaus in Kufstein hat für ein siebenjähriges Mädchen auf der Intensivstation geendet. Ein Spülgerät wurde nicht ausreichend gereinigt, was dazu führte, dass bei einer Mundspülung ätzendes Desinfektionsmittel in den Rachen des Kindes geriet, berichtete die "Tiroler Tageszeitung". Die Siebjährige musste in künstlichen Tiefschlaf versetzt werden. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck ermittelt.

Ermittlungen eingeleitet
"Es wird wegen fahrlässiger Körperverletzung unter besonders gefährlichen Verhältnissen ermittelt", bestätigte Staatsanwalt Hansjörg Mayr. Zu dem Vorfall war es bereits am 2. Februar gekommen. Dabei sei einem Zahnarzt, der nicht zum Spitalspersonal gehöre, eine zahnärztliche Einheit zur Verfügung gestellt worden, wird der ärztliche Direktor des Krankenhauses Kufstein, Peter Ostertag, zitiert. Beim Spülen des Mundes der Siebenjährigen habe der Arzt dann bemerkt, dass die Flüssigkeit stark schäume. Laut dem Mediziner enthielt das Spülmittel noch Reste eines "stark hautreizenden, aber ansonsten nicht giftigen Reinigungsmittels, wodurch das Kind eine starke Reizung der Schleimhäute erlitt".

Die Maschine sei am Vortag im Einsatz gewesen und während der Nacht aufbereitet worden. Dazu bleibe das Lösungsmittel in den Schläuchen. Vor dem Eingriff hätten diese ausreichend gespült werden müssen, "so lange, bis klares Wasser herauskommt. Das wurde leider unterlassen", sagte Ostertag. Das Krankenhaus erstattete unmittelbar nach dem Vorfall Selbstanzeige bei der Polizei, bestätige Mayr. Entlassungen werde es vorerst keine geben. Man wolle die Ermittlungen abwarten, sagte Ostertag.

Lücken im Sicherheitssystem
Der ärztliche Direktor verwies auf eigentlich hohe Sicherheitsstandards im Haus. Man arbeite mit Checklisten wie in einem Flugzeug, er räumte aber auch mögliche Lücken im System ein. "Wir haben den Fall genau untersucht und bemerkt, dass diese zahnärztliche Einheit, weil sie praktisch zu keiner Station gehört, von diesem Risikomanagement nicht ganz erfasst wird" erklärte er. Ein Umstand, der geändert werden soll. Ziel sei es, dass so etwas nie wieder passiere. Man sei "tief erschüttert" und "fassungslos" über den Vorfall.

Die Siebenjährige befand sich vorerst weiterhin auf der Intensivstation der Innsbrucker Klinik, war allerdings bereits ansprechbar. Das Mädchen sei auf dem Weg der Besserung. Laut den behandelnden Ärzten sei eine vollständige Genesung aus derzeitiger Sicht zu erwarten, erklärte eine Sprecherin der Klinik.

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