Afghane (18) legte Geständnis über die Schocktat ab.
Obwohl alles an der Bluttat Montagfrüh in der Puchsbaumgasse in Favoriten nach einem Ehrenmord innerhalb einer achtköpfigen afghanischen Familie aussieht – will der 18-jährige zweitälteste Sohn Hikmatullah S. ganz allein und im Affekt gehandelt haben. Promi-Anwältin Astrid Wagner, die den Klienten am Dienstag übernahm, zu ÖSTERREICH: „Mein Mandant ist voll geständig, wollte seine Schwester aber nicht töten. Er ist im Streit explodiert“ – weil er es nicht ertrug, dass die 14-jährige Bakhti seinen Eltern so großen Kummer bereitete.
Mädchen lebte zuletzt in einem Krisenzentrum
Wie berichtet, war das spätere Opfer (übrigens bereits zum zweiten Mal) von ihrer Familie in ein Krisenzentrum des Jugendamtes gezogen, weil sie sich zu Hause eingeengt fühlte: Ihre ältere Schwester (16) passte rund um die Uhr auf sie auf, sie durfte sich nicht schminken und musste einen Schleier tragen. Freundinnen zu haben und sich mit ihnen zu treffen war ihr verboten.
Amtsbekannter Bruder traf Opfer »nur zufällig«
Wie Hikmatullah gegenüber der Polizei aussagte, hätte er seine Schwester nur zufällig bei der U-Bahn-Station Reumannplatz getroffen – als Mann und schon 18 muss er natürlich nicht mehr bei seinen Eltern leben und hielt sich mehr bei Freunden in Graz und Linz auf. Sofort begannen die beiden heftig zu streiten, wobei er von seiner Schwester immer wieder verlangte, nach Hause zurückzukommen, was Bakhti allerdings ablehnte.
Schließlich holte der Bruder ein 20-Zentimeter-Jagdmesser, verfolgte die 14-Jährige bis in den Innenhof einer Wohnhausanlage und stach wie von Sinnen auf das Mädchen ein. Der Teenager verblutete noch vor Ort. Der Bruder ist übrigens amtsbekannt – zuletzt soll er einen Zugbegleiter bedroht und in „Furcht und Unruhe“ versetzt haben, als dieser seinen Fahrschein kontrollieren wollte. Es gilt die Unschuldsvermutung.