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Demo verlief friedlich

Akademikerball: 2.700 Polizisten für 2.800 Aktivisten

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2.800 auf der Straße gegen FPÖ - Strache & Philippa erkrankt.

Die Demonstration gegen den von der FPÖ ausgerichteten Akademikerball in der Wiener Hofburg ist am Freitagabend ohne Zwischenfälle beendet worden. Laut Polizei marschierten gegen 19.00 Uhr rund 2.800 Personen durch die Innenstadt, die Veranstalter zählten rund 4.000 Teilnehmer. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies dennoch eine deutliche Reduktion.

Trotz des Zustroms zum Protestzug der "Offensive gegen Rechts" (OGR) in den Abendstunden dürfte die Demonstration kleiner als in den Jahren zuvor ausgefallen sein. Im Vorjahr zählte die Polizei zu Beginn rund 3.000, später etwa 5.000 Teilnehmer; die Veranstalter sprachen damals von rund 8.000 Demonstranten.

Auch laute Stimmen gegen Sobotka

Die Teilnehmer - ausgerüstet mit Trommeln, Fahnen und Transparenten - kritisierten zu Beginn der Kundgebung nicht nur den Akademikerball selbst, sondern auch die Regierung und insbesondere Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) wegen dessen Forderung nach einer Einschränkung des Demonstrationsrechtes. Auf Transparenten war unter anderem zu lesen: "FPÖ raus, Flüchtlinge rein", "Kämpfen gegen FPÖ und Abschiebungen, gemeinsam für Jobs und höhere Löhne". Ein Demonstrant im Rollstuhl hatte eine Tafel mitgebracht, auf der zu lesen war: "Kein Nazi in der Hofburg".

Auffallend war, dass anders als bei Demonstrationen gegen den Akademikerball in früheren Jahren zunächst kein sogenannter "schwarzer Block" von potenziell gewaltbereiten Teilnehmern im Demonstrationszug sichtbar war. Bereits im Vorfeld war man allgemein davon ausgegangen, dass der Protest friedlicher als in früheren Jahren verlaufen dürfe. Gegen 19.15 Uhr war der Demonstrationszug am Stephansplatz angekommen, wo die Schlusskundgebung stattfand und die Demo schließlich beendet wurde.

Die Kritik an dem von der FPÖ ausgerichtete Akademikerball führt seit Jahren zu Protesten, in der Vergangenheit kam es dabei auch zu teils gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei und auch zu Sachbeschädigungen. Von Kritikern wird der Ball als Vernetzungstreffen der europaweiten rechten Szene gesehen. Im Jahr 2012 hatte die Hofburg BetriebsgesmbH nach massiven Protesten gegen den Ball entschieden, die Veranstaltung unter der Schirmherrschaft des Wiener Korporationsring (WKR) nicht mehr zuzulassen. Daraufhin wurde der Ball in "Wiener Akademikerball" umbenannt und wird seit 2013 nicht mehr vom WKR, sondern von der Wiener FPÖ ausgerichtet.

Hofer pünktlich, Strache krank

Gegen 19.15 Uhr trafen bei der Hofburg Ex-FPÖ-Bundespräsidentschaftskandidat und Dritter Präsident des Nationalrates, Norbert Hofer, Burgenlands Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz sowie der ehemalige Dritte Nationalratspräsident Martin Graf (alle FPÖ). Die Eröffnung des Balls fand um 21.00 Uhr - FPÖ-Chef HC Strache fehlte jedoch. Er blieb wegen Krankheit mit Ehefrau Philippa und Hündin Odi zuhause.

Keine Festnahmen, nur Verwaltungsanzeigen

Bilanz der Demo: 64 Identitätsfeststellungen, 4 Verwaltungsanzeigen und keine einzige Festnahme. Die Demo verlief also friedlich, wie die Polizei verlautete.

Bereits vor Beginn des Demonstrationszugs der OGR hatte am Ballhausplatz eine Kundgebung der Aktion "Jetzt Zeichen setzen" mit (laut Veranstaltern) rund 60 Teilnehmern stattgefunden. SOS-Mitmensch-Sprecher Alexander Pollak kritisierte dabei, dass rechtsextreme Männerbünde Vernetzungstreffen in den Räumen der Republik abhalten.

Kritik am Ball kam am Freitag vor Beginn der Demonstrationen auch von den roten Jugendorganisationen: "Jahr für Jahr müssen wir darauf aufmerksam machen, dass Rassismus, Rechtsextremismus, Faschismus, Antisemitismus und Intoleranz keinen Platz in unserer weltoffenen Gesellschaft haben dürfen und warum die extreme Rechte in den Räumlichkeiten der Republik keinen Platz finden kann. Wir werden nicht müde, dies zu wiederholen!", hieß es in einer Aussendung von AKS, Roten Falken, der FSG-Jugend sowie VSSTÖ, Sozialistische Jugend und Junge Generation. Auch sie übten besondere Kritik an Sobotka. Auch die Österreichische Hochschülerschaft protestierte via Aussendung gegen den Ball.

oe24 berichtete natürlich LIVE - den Ticker können Sie auf der nächsten Seite nachlesen

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 23:07

Ring wieder frei befahrbar

Das Platzverbot rund um die Wiener Hofburg anlässlich des Akademikerballs ist am späten Abend deutlich verkleinert worden - und zwar "auf den unmittelbaren Veranstaltungsbereich". Die Ringstraße war nach 22.00 Uhr wieder frei befahrbar

 22:26

Die Bilanz der Demo: 65 Identitätsfeststellungen, 4 Verwaltungsanzeigen, keine Festnahmen

Die Kundgebungen für und gegen den Akademikerball 2017 verliefen laut Polizei "ohne nennenswerte Zwischenfälle". Das polizeiliche Ziel, sowohl friedliche Versammlungen als auch eine sichere Zufahrt zum Ball sicherzustellen, wurde erreicht. Der große Demonstrationszug der Ballgegner marschierte kurz nach 18:00 Uhr von der Universität Wien mit ca. 2.800 Personen ab. Die Schlusskundgebung fand plangemäß am Stephansplatz statt. Im Bereich Elisabethstraße und anderen Straßen kam es zeitweise zu kurzfristigen Sitzblockaden. Insgesamt erfolgten bis zum jetzigen Zeitpunkt 65 Identitätsfeststellungen und 4 Verwaltungsanzeigen.

 21:45

Keine Festnahmen bei der Demo

Laut Polizeisprecher Golob gab es während der Demo keine Festnahmen.

 21:34

Eine Demonstrantin blockierte die Löwelstraße

Die Polizei nahm sie zwar nicht fest, entfernte sie jedoch von ihrem "Sitzplatz" - sie blockierte die Zufahrt zu einem Taxistand.

Demo5_310.jpg © TZ ÖSTERREICH / Fuhrich

 20:49

Ballbesucher treffen ein

Viele der Ballteilnehmer tragen die Couleurs ihrer Burschenschaften. Um 21 Uhr geht der Ball offiziell los.

Ball1_310.jpg © TZ ÖSTERREICH / Fuhrich

 20:19

Offizielle Demonstrantenzahl: 2.800

Die Polizei hat die Zahle der Demonstranten - zunächst war von 1.000 bis 1.500, dann von 2.700 Demonstranten - auf 2.800 nach oben revidiert.

 20:14

Strache ist krank und kommt nicht zum Ball

Strache und seine Ehefrau Philippa kommen heuer nicht zum Akademikerball - Strache postete gerade, dass er krank ist:

 20:03

Einige Demonstranten bewegen sich zur Löwelstraße

 19:49

Demonstranten zerstreuen sich

Die Demo ist offiziell beendet. Wegen des großen Polizeiaufgebots wird es für die Demonstranten schwierig werden, in die Nähe der Hofburg zu gelangen - falls sie das überhaupt noch wollen.

 19:36

Demonstration ging ohne Zwischenfälle zu Ende

Die Demonstration gegen den von der FPÖ ausgerichteten Akademikerball in der Wiener Hofburg ist am Freitagabend ohne Zwischenfälle beendet worden. Laut Polizei marschierten gegen 19.00 Uhr rund 2.800 Personen durch die Innenstadt, die Veranstalter zählten rund 4.000 Teilnehmer. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies dennoch eine deutliche Reduktion.

 19:10

Die besten Transparente-Sprüche

Auf Transparenten war unter anderem zu lesen: "FPÖ raus, Flüchtlinge rein", "Kämpfen gegen FPÖ und Abschiebungen, gemeinsam für Jobs und höhere Löhne". Ein Demonstrant im Rollstuhl hatte eine Tafel mitgebracht, auf der zu lesen war: "Kein Nazi in der Hofburg".

Gegen Innenminister Sobotka fand sich folgender Spruch: "Sobotka ist ein arischer Name".

 19:07

Bengalos am Stephansplatz

Rauchschwaden hüllen den Stephansplatz ein - die Demo ist vor dem Stephansdom angekommen. Einige Demonstranten zünden Bengalos.

Demo3_310.jpg © TZ ÖSTERREICH / Fuhrich

 18:58

Demozug bewegt sich bei der Schwertgasse

Damit ist die Hälfte des Weges bereits zurückgelegt.

 18:55

Gegen Sobotka-Forderungen

 18:48

Demonstranten skandieren gegen Sobotka

An den Innenminister gerichtet skandieren die Demonstranten: "Wessen Straßen?" - "Unsere Straßen!"

 18:43

Polizei twittert mit

 18:35

Demozug jetzt bei der Börse

 18:20

Polizei mit Riesen-Aufgebot

Die Formationen der Polizei sind im Vergleich zu den Demonstranten martialisch.

Demo1_310.jpg © TZ ÖSTERREICH / Fuhrich

 18:15

Demonstranten skandieren linke Parolen

"Ein Hoch auf die internationale Solidarität" und "Alerta, Alerta Anti-Fascista" sowie "Nieder mit der FPÖ" skandieren die Demonstranten.

 18:09

Demonstranten gehen JETZT von der Uni los

Die Polizei spricht von 1.000 bis 1.500 Demonstranten. Sie werden von 800 Einsatzkräften begleitet. Insgesamt sind es 2.700 Polizisten, die auch an Hotspots verteilt stehen.

 17:49

Laut Polizei haben sich rund 800 Menschen versammelt

 17:43

Das Polizei-Aufgebot ist riesig. Gut möglich, dass es mehr Polizeibeamte als Demonstranten gibt

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 17:40

Die Demo hat nun begonnen, die LAge ist derzeit äußerst ruhig

APA2455.tmp.jpg © APA

 17:36

Demo-Zug formiert sich

 17:20

 17:12

 17:04

oe24.TV ist bereits LIVE vor Ort. Juliane Nitschke berichtet, dass sich bisher rund 200 Demo-Teilnehmer vor der Uni versammelt haben.

 16:56

Die Polizeipräsenz in der Cizy ist bereits enorm. Immer mehr Demonstranten versammeln sich vor der Uni.

 16:51

Polizei twittert LIVE

 16:39

Karte: Hier findet die Demo statt

APA671F.tmp.jpg © APA

 16:21

 16:07

Die ersten Demonstranten versammeln sich bereits

 15:24

Um 17:30 geht die Demo los

Video zum Thema Der Akademikerball sorgt für Wirbel
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Wiederholen

 14:02

Pilz kritisierte den Vorschlag, dass Demonstrationen verboten werden können, wenn Geschäftsinteressen bedroht würden: "Im Grunde sagt der Herr Innenminister, dass der Wirtschaftsbund über die Grenzen der Versammlungsfreiheit bestimmt." Sollte es zu Ausschreitungen kommen - etwa bei der am Freitag stattfindenden Kundgebung gegen den freiheitlichen Akademikerball, sei dies ein Fall für Polizei und Justiz.

Mit der Haltung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen zum Akademikerball hat Pilz kein Problem. Die Meinung des einstigen Grünen-Obmanns, Burschenschafter doch einfach feiern zu lassen, sei eine klare Positionierung. Einen Seitenhieb auf die Ballgäste konnte sich der Grüne dennoch nicht verkneifen: Angesichts des angeblichen Männerüberhangs würde es dort wohl viele gleichgeschlechtliche Tanzpaare geben.

 12:40

Die Einbußen des Handels von rund 70 Prozent des Umsatzes pro Demo nimmt ÖVP-Chef Gernot Blümel zum Anlass, die Forderung nach Demozonen zu erneuern: „Es gibt keine Alternative.“ 70 Prozent müssen Unternehmen pro Demo hinnehmen.

 12:21

 11:45

 11:37

Demonstrationsrecht: Mitterlehner unterstützt Sobotka

Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) unterstützt die Vorschläge Innenminister Wolfgang Sobotkas (ÖVP) beim Demonstrationsrecht. "Ich unterstütze die Reform des Versammlungsgesetzes. Das Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit bleibt gewahrt, aber wir brauchen neue Regelungen, die den Anforderungen der heutigen Zeit entsprechen", so Mitterlehner in einem Statement gegenüber der APA.

Zur Begründung verweist Mitterlehner unter anderem auf die negativen Erfahrungen mit den Demonstrationen österreichischer Türken gegen den Militärputsch in der Türkei im Sommer des Vorjahres. Mitterlehner hatte damals "mehr Loyalität und Respekt gegenüber Österreich als Gastland" gefordert und kritisiert, dass politische Konflikte aus dem Ausland importiert würden.

Angesichts der aktuellen Debatte plädiert Mitterlehner für eine "sachliche Diskussion" des Themas.

 11:20

Rainer Trefelik, Handels-Obmann der WKW, hofft, dass es auch heuer zu „geringen Ausschreitungen“ kommen wird. Im Namen der Handelsunternehmen bedankt er sich für den großartigen Einsatz der Polizei. 2.700 Beamte sind heute im Einsatz. Und das auch multimedial: Knapp 40 Dokumentationsteams sind heute unterwegs.

 10:46

Das ist die Demo-Route

Vom Schottentor bis Stephansplatz

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 10:38

Anstatt wie ursprünglich angekündigt mit insgesamt drei Demonstrationen, marschieren rund 2.000 Demonstranten in „nur“ einer Hauptdemo heute ab 17 Uhr gegen den ehemaligen Burschenschafter-Kooperations-/WKR-Ball, dem Akademikerball, der erneut in der Hofburg stattfindet. Vom Schottentor marschieren die Demonstranten in Richtung Abschlusskundgebung am Stephansplatz.

 10:37

Willkommen zum oe24-Live-Ticker

An dieser Stelle versorgen wir Sie mit allen aktuellen News und Stories rund um den Akademikerball und die geplanten Demonstrationen.