Kranke werden weitergeschickt. 'Ambulanz sperrt nächste Woche'
Im Februar droht die Schließung der allgemeinen Kinder-Ambulanz im AKH. Doch schon jetzt ist die Personal-Situation so dramatisch, dass kranke Kinder quasi abgewiesen werden müssen.
Notbetrieb
In der Ambulanz werden schwere Fälle bevorzugt. Eltern von Kindern, die nicht in der Sekunde behandelt werden müssen, wird geraten, andere Spitäler aufzusuchen. „Wir sagen ihnen auch, dass sie sonst sehr lange warten müssen, bis sie an die Reihe kommen“, bestätigt Kinderklinik-Chef Prof. Arnold Pollak die angespannte Situation im AKH.
Rettung fährt nicht ins AKH
Zudem sind die Rettungsorganisationen angewiesen, nicht mehr die AKH-Kinderambulanz anzufahren.
Ambulanz sperrt zu
„Ab kommender Woche, so teilte mir ein AKH-Mitarbeiter mit, wird die Kinderklinik-Ambulanz endgültig zugesperrt“, berichtet FP-Stadtrat David Lasar. Er fordert Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) auf, endlich aktiv zu werden.
Prof. Pollak dementiert die Schließung nächste Woche: „Unsere Deadline ist der 15. Februar – bis dahin brauchen wir mehr Personal.“ Die Spezialambulanzen (etwa die für Dialyse und zystische Fibrose) seien nicht betroffen.
20 Betten gesperrt
Für ihn hätte jedenfalls der laufende Betrieb auf den Stationen Priorität. „Und dort mussten wir schon 20 von 114 Betten schließen“, bedauert Pollak.
Pfleger-Mangel
Die Personalmisere in der Kinderklinik ist auf Personalabgänge zurückzuführen. „Ich suche ständig um Personal an und bekomme es nicht. Meine Oberschwester sagt, es gibt zu wenige ausgebildete Kinderkrankenschwestern.“ Und im Februar werden nur ein paar der benötigten Schwestern nachbesetzt.
Weitere Personalabgänge
Prof. Pollak befürchtet nun, dass ausgebrannte Schwestern das Handtuch werfen: „Da geht dann viel Know-how verloren, das mit jungen Schwestern nicht zu kompensieren wäre.“